Eastwood ist unsterblich…30.04.2024
Der Rahmen
Wahrscheinlich hat der Tod bei Clint Eastwood schon an die Türe geklopft, aber der Mann wird seine Augen zusammen gekniffen und den Tod weitergeschickt haben. Wie sonst ist es zu erklären, daß sich der Mime auch im hohen Alter über 90 noch immer als Regisseur und Hauptdarsteller betätigt? Hier gibt er den ehemaligen Pferdezüchter Mike, der von seinem ehemaligen Boss Howard einen Auftrag bekommt: Mike soll nach Mexiko fahren, dort Howards Sohn Rafo finden und ihn nach Texas bringen. Rafo, gerade mal 13, schlägt sich trotz wohlhabender Mutter mit seinem Hahn Macho mehr auf der Straße durch. Und so müssen sich die beiden Einzelgänger zusammenraufen, bevor die Sache ein gutes Ende und jeder seinen Platz im Leben findet.
Gucken oder nicht?
Eher dann, wenn man den vielleicht letzten Film Eastwoods sehen will.
Warum?
So richtig viel passiert hier nicht, und man muß es eingestehen: Eastwood ist alt geworden. Er wirkt wie eine Mumie, nur noch wenig Fleisch im Gesicht, hager wie eh und je, und das alles in einer Geschichte, die weichgezeichnet mit vielen Brauntönen in netten Ecken Mexikos spielt, wo auch die sechzigjährigen Mamas noch von Eastwood begeistert sind. Wir sehen Eastwood wortkarg, Eastwood als Charmeur, Eastwood als Tierdoktor, Eastwood als Reitlehrer…und das alles hat seinen ganz eigenen Charme, auf den man sich als Zuseher einlasen muß. Ein richtiges Happy-End bleibt verwehrt, aber auch zuviel Kitsch, und so ist das einfach ein ruhiger Film über einen alten Mann, der sich einen letzten schönen Platz zum Leben sucht.
Die Note
Eastwood spielt sich selbst auf der Suche nach dem letzten Zuhause, und das macht er gut. Ruhige Geschichte, hie und da ganz nett, knurrige Dialoge, halt ein Alterswerk - 7/10