Die Prämisse erinnert frappierend an Steven Kings „Das Spiel“, welches 2017 durch Mike Flanagan eine filmische Umsetzung erfuhr. Dennoch gelingt es Regieneuling S.K. Dale, einen weitgehend packenden Thriller in Szene zu setzen, der sogar einige schwarzhumorige Momente beinhaltet.
Nach elf Jahren Ehe ist selbige von Fotografin Emma (Megan Fox) und Erfolgsanwalt Mark (Eoin Macken) so ziemlich im Eimer. Dennoch will Mark ihr am Hochzeitstag eine besondere Überraschung bieten, indem es zur einsam gelegenen Hütte am See geht. Am nächsten Morgen erwacht Emma im Bett mit einer Handschelle am Arm, Marks Arm ist am anderen Ende fixiert. Daraufhin erschießt er sich und ein perfider Racheplan beginnt…
So ist das eben, wenn man über Jahre nicht bemerkt, die ganze Zeit mit einem psychotisch veranlagten Individuum eine Beziehung geführt zu haben. Gegenseitig betrogen haben sie sich überdies und nun ist guter Rat teuer, denn mit einer Leiche im Schlepptau ist die Bewegungsfreiheit merklich eingeschränkt. Wohin auch immer Mark mitten in der Nacht die gesamten Werkzeuge und spitzen Gegenstände verfrachtet hat, welche Emma beim Abtrennen der Handschellen dienlich gewesen wären, - auf die nahe liegende Idee, den Badezimmerspiegel zu zerdeppern kommt sie nicht.
Dennoch ist mit dem bösen Erwachen ein ordentlich flottes Tempo gegeben, zumal das kammerspielartige Treiben in verschneiter Umgebung im Verlauf von einigen Randfiguren erweitert wird. Daraus entsteht ein durchaus spannendes Katz-und-Maus-Spiel, bei dem sämtliche Mimen zumindest auf physischer Basis überzeugen können. Mit der Mimik ist das bei Megan Fox so eine Sache, erschwerend hinzu kommt ein latent perfekt sitzendes Make-up, welches gegen Blut, Wasser und Kälte total resistent sein muss.
Trotz der Konzentration auf einen zentralen Schauplatz wird es nie langweilig, es gibt ein wenig Action und kleinere Bluteinlagen, indes der Umgang mit Leichen unweigerlich makabere Momente mit sich bringt. Der Score treibt recht effektiv an, während die Kamera einige interessante Einstellungen zutage fördert und insgesamt solide arbeitet.
In nur sehr wenigen Szenen erahnt man einen Studiohintergrund inmitten von Bulgarien, doch die meiste Zeit über wirkt das frostige Treiben authentisch.
Am Ende ergibt sich ein passabler Unterhaltungswert, denn viel mehr lässt sich aus einer derartigen Idee mit minimalen Handlungsfäden kaum schmieden. Trotz einiger auffälliger Logiklöcher und irrationaler Vorgehensweisen stimmt die Mischung aus Suspense, Action und Humor und so können Freunde simpel gestrickter Thriller einen lockeren Blick riskieren.
Knapp
7 von 10