Ausgefuchst statt abgefeimt ist die angenehm sympathische und somit einnehmend gewinnende Devise des Filmes, der zu einer Zeit entstand, als man im Bereich des Einbruchs von übersinnlichen Mysterien in die alltägliche Realität scheinbar bereits jedes Element gekoppelt und variiert hat. Geister tauchten nicht mehr nur in abgelegenen Dörfern des Vergangenen Jahrhunderts, sondern mittlerweile schon regelmäßig, zumindest auf der gut besuchten Leinwand, in allen möglichen Situationen modernden Lebens auf; wo sie bevorzugt in die staatlichen Institutionen verpflanzt wurden und so ein spezielles, von der Gesellschaft in gewissen Maßen abgeschottetes Kollektiv in Angriff nehmen konnten.
Beliebt waren dabei natürlich die Schule, dessen Schauplatz ebenso unzählige Vertreter der Gattung begründete wie auch das Polizeirevier, dass sich ebenfalls mit den Eindringlingen der Zwischen- und Unterwelt herumschlagen musste. Das Gefängnis als Bühnenrückwand ist dabei nur die bestechende Erweiterung dieses bewährten Konzeptes, wobei die Eigenheiten des Ortes hier auch zumindest soweit im Vordergrund stehen, dass nicht nur die verschiedenen Alternativtitel des Filmes schnell die Präferenz setzen. Jail House Girls und Haunted Jail House als die erneute Betonung dessen, dass die erst kurz vor Schluss auftauchende und vorher immer nur mal als Möglichkeit des Einsatzes angerissene Bedrohung des Unheimlichen hier eher die zweite Rolle spielt; das willkommene Extra für die letzten 20min des hi jinx Showdowns:
1972 ist die blutjunge Inhaftierte Jane Chen [ Loletta Lee ] bei einem missglückten Fluchtversuch ums Leben gekommen, ihre Seele aber wurde von einem Hohepriester [ Cheung Gwok-Wa ] mit der Anberufung von God Kwan gerettet und ihr ein zweites Leben in der Reinkarnation versprochen.
Viele Jahre sind seitdem vergangen, im Gefängnis von Inspector Feng [ Stanley Fung ] hat sich nicht viel getan, die Aufseherinnen [ Chan Git-Leng & Ha Chi-Jan ] haben es mit den gleichen Problemen wie immer mit den eingesperrten Kriminellen wie Chesty [ Amy Yip ], Blackie Chang [ Joanna Chan ] und Big Sister [ Maria Cordero ] sowie ihren innerhäuslichen Konflikten zu tun. Als Inspector Feng auf Anraten seiner Möchtegern-Freundin Pei [ Pauline Wong ], einer Leichenbestatterin mit Taoismuserfahrungen, ihre drei Neffen Shih Ming I [ Dickson Lee ], Miao [ Jeng Gwan ] und Fatty [ Lau Sek-Yin ] als Handwerker im angrenzenden Gebäude einstellt, erweitert sich der Trubel im eh schon überspannten Heim noch. Während die Burschen von Außen und bald auch Innen auf peeping tom Tour gehen, stirbt eine Wärterin bei einem unglücklich verlaufenen Schäferstündchen und kehrt bald als echte Bedrohung zurück.
Die geglückte, aber auch wenig riskante Zusammenführung zweier einstmals überaus populärer Subgenres, beide mittlerweile ausgestorben und begraben, in der Ruhmeshalle der langsam verblassenden Erinnerung aufgebahrt. Der Frauengefängnisfilm sowie der Fantasyhorror um die Jiang Shi, die Hüpfenden Vampire und andere Unheimliche Gestalten und ihre Verführung aus dem Reich der Toten bestimmte zu jeweilig unterschiedlichen Zeiten die landeseigenen Verkaufshits, aber auch den Export in das Ausland. Die W.I.P. flicks erlebten ihren ersten Durchbruch mit The Bamboo House of Dolls [ 1973 ] samt Epigonen wie Lost Souls [ 1980 ], Terror In A Woman's Prison [ 1985 ], Girls in the Tiger Cage [ 1987 ] und ihre zweite Blüte Ende der Achtziger mit, für das Material und seine sonstige Rezeption sogar hochwertigen Aufnahmen der Marke Women's Prison [ 1988 ] und The First Time Is The Last Time [ 1989 ]. Unnötig zu erwähnen, dass auch das vorliegende low-budget quickie Exemplar seine immense Freude daran findet, die angesprochene Klientel desöfters mal mit dem speziell bevorzugten Gut zu bedienen, den obligaten Duschszenen, den [unfreiwilligen] wet t-shirt contest, den catfights unter den Anwesenden Insassen und der Anstaltskleidung, die wie als running gag schon beim ersten Ruck in alle Fetzen zerbirst, um den voyeuristischen Blick auf den anmutig nackten Frauenkörper zu offenbaren.
Allerdings geschieht dies mit einem derartig exakten Timing und der süffisanten, oder doch eher schelmisch verschmitzten und fast schon selbstreflexiven Intention dahinter, dass man den Machern der Golden Harvest Produktion um diese extra Beigabe wegens gar nicht böse oder moralisch spitzfindig sein kann. Das Ansinnen der spitzbübischen, angesichts von Setting und Thematik fast schon ungewöhnlich lebensbejahenden und mit ansteckendem Frohsinn verteilten Nackedei-Einheiten liegt so gar nicht auf der Falle der Sexploitation bis hin zur verabscheuenswerten Ausplünderung niederer Instinkte, sondern vielmehr auf dem beschwingt neckischen Witz darum. Es trifft bei den anfänglich allseits präsenten upskirt shots bis hin zur full frontal nudity Einlage auch nie eine der prominenteren Darstellerinnen, sondern immer nur die obsolete Statistin, die dann punktgenau auf die Sekunde mit noch vollständigem Dress in die Kamera stolpert, um sie wenige Einstellungen später ohne störenden Stoff am Leib fahnenflüchtig wieder zu verlassen. Eine besondere Art von Selbstdefinition, ein hinreißendes Stück aus dem Tollhaus, dass eher übermütige Lacher aufgrund des schon schlichtweg psychedelischen guilty pleasure Geschehens provoziert als Alles Andere.