Wie ich lernte einen Bomber zu lieben
In dieser MGM-Mischung aus „Im Namen des Vaters“ und „The Hurt Locker“ gibt es das brisante Duell Tommy Lee Jones gegen Jeff Bridges, zwei Bombenexperten in einem explosiven Fernduell und Katz-und-Maus-Spiel zwischen Rachdurst, U2, Nordirlandkonflikt und Terrorangst…
„Blown Away“ tut lange Zeit wie ein reifes, seriöses (Oscar-)Drama. Mit riesigen Bomben und angespannten Entschärfungssituationen zwischendrin. Doch diese etwas dröge Maske kann er nicht lange aufrechterhalten, denn dazu dreht Tommy Lee Jones (oft genüsslich auf U2-Hits) zu sehr auf, dazu werden einige Explosionen und Tode zu sehr zelebriert, exploitativ ausgeschlachtet und Bomben feierlich mit aufwändigen Kameraschwenks oder Effekten durchleuchtet. Was ich nichts Schlimmes finde. Ich hätte glaube ich lieber aber eine dieser beiden Versionen gesehen. Lieber den Exploitation-Bomber. So wirkt das meist dann unpassend und sogar lächerlich. Weder bombige Unterhaltung noch anspruchsvolles Dramakino. Irgendetwas im zähen Niemandsland dazwischen. Mit coolem Soundtrack und mehreren echten Schauspielschwergewichten mit Bock - was einen glaube ich eigentlich schlechten Film für mich auf ein guckbares Niveau hebt!
Fazit: starbesetzt, herausragende Explosionseffekte, kein Feuerwerk, oft eher reiferes, charakterbezogenes Drama, mit ein paar schwitzig-spannenden Momenten - insgesamt trotz allem aber etwas hinter meinen Erwartungen und nicht allzu erinnerungswürdig!