Nicht alle Blockhütten-Slasher der Achtziger stellen vergessene Perlen dar, auch wenn der spätere Erfolgs-Regisseur Andrews Davis mit Streifen wie „Alarmstufe: Rot“ oder „Das Geheimnis von Green Lake“ zumindest in punkto Atmosphäre ein wenig zu überzeugen vermag.
Ein Arschvoll junger Leute will im Wald campieren und anbei den Flusslauf freihalten, doch am nächsten Morgen ist einer der Teilnehmer verschwunden. Als man kurz darauf in einer Waldhütte dubioses Zeug entdeckt, gerät der launische Busfahrer Eggar ins Visier der Naturfreunde…
Obgleich Rachel Ward und Daryl Hannah an Bord sind und die Sache optisch ein wenig aufwerten, bleiben die Damen doch arg im Hintergrund, während die Typen mit kleinen Streitereien und Austeilen von Pöbeleien beschäftigt sind, wodurch rein niemand zum Sympathieträger taugt. So vergeht denn auch erst einmal eine gefühlte Ewigkeit, in der rein nichts geschieht als Drogeneinnahme, Gezeter und die obligatorische Gruselgeschichte am Lagerfeuer, die auch gleich die Auflösung vorwegnimmt.
Bereits das Intro lässt auf einen geringen Splattergehalt schließen und tatsächlich finden die meisten Ableben im Off statt, während ein angedeutetes Aufspießen bereits die deftigste Einlage darstellt. Neben uninspirierten Tötungssequenzen ist allenfalls noch der Minimalscore zu erwähnen, der zwischen nicht markanten Klaviermelodien und experimentell angehauchten Synthesizer-Loops schwankt und oftmals viel zu laut ausgesteuert wurde, wobei Bild - und Tonqualität der DVD ohnehin einer schlecht kopierten VHS gleichen.
So wird mal wieder uneheliches Dönern rasch bestraft, Nacktszenen sind dennoch nicht enthalten, eine Fahrt mit dem Boot flussabwärts bringt zumindest noch für ein paar Minuten Abwechslung und die Kamera ist immerhin so überlegt positioniert, dass die austauschbare Waldkulisse ein wenig Atmosphäre ins Spiel bringt und ein paar Lichteffekte sogar recht schick aussehen.
Die konturlosen Figuren lösen indes kein Mitfiebern aus und auch darstellerisch schwankt der Cast zwischen gnadenlosem Overacting (Joe Pantoliano) und unangemessener Zurückhaltung (Mark Metcalf).
Mit vergleichsweise geringem Bodycount endet der Slasher ähnlich unaufgeregt wie er die meiste Zeit über vor sich hin plätschert, mit einigen Genreklischees hantiert und sich ansonsten als reichlicher Schnarcher entpuppt, dem es vor allem an Tempo, Action und zündenden Ideen mangelt.
1983 war eigentlich eine ideale Zeit, um dem Slasher noch neue Impulse zu verleihen, - dieser hier schafft das leider überhaupt nicht.
3 von 10