Peter ist von Beruf Schriftsteller. Da er zurzeit beruflich überhaupt keinen Erfolg hat, haben er und seine Freundin Mary kaum genug Geld zum Leben. Die beiden mieten ein schäbiges Zimmer in der Pension von Lila Lash. Die alte Diva vermietet in einem ehemaligen Nachtclub einige Zimmer, zwischendurch unterhält sie ihre Gäste mit Gesangs- und Showeinlagen. Olaf, ihr kleinwüchsiger Sohn, ist als Hausmeister tätig. In einer Nacht hört Mary plötzlich seltsame Geräusche...
Zählt man die diversen kurzen Pornos von Lasse Braun (zum Beispiel PERVERSION: VIOLENCE) nicht mit, dürfte DAS HAUS DER VERLORENEN MÄDCHEN der sleazigste Film sein, der jemals in Dänemark gedreht wurde.
Wenn ein grinsender Zwerg eine junge Frau entführt, er sie im Dachgeschoss der Pension in einem kargen Raum einsperrt, mehrere Personen dort nackt angekettet und mit Drogen gefügig gemacht werden, Olaf sie schlägt und einmal sogar eine wehrlose Frau mit seinem hölzernen Spazierstock vergewaltigt, oh je, wer Filme wie BRIDGET JONES – SCHOKOLADE ZUM FRÜHSTÜCK liebt, sollte sich dieses Filmchen aus dem Jahre 1973 vielleicht lieber nicht anschauen...
Der Film mit dem Originaltitel Dværgen wurde in zwei unterschiedlichen Fassungen veröffentlicht. Die weitaus bekanntere „internationale Version“, die zum Beispiel in Amerika von SOMETHING WEIRD auf Video veröffentlicht wurde, bietet keine Hardcore-Szenen. In der dänischen Originalversion sieht man jedoch einige explizite Sexszenen.
Damals war es in Dänemark keine Seltenheit, dass ein (einheimischer) Spielfilm im Kino mit grafischen Sexszenen gezeigt wurde. Der kleinwüchsige Hauptdarsteller Torben Bille spielte zum Beispiel später noch in den unglaublichen Porno-Komödien AGENT 69 und MADAME O UND IHRE GANZ TEUREN MÄDCHEN mit.
Natürlich kann man diverse Schwächen von DAS HAUS DER VERLORENEN MÄDCHEN erwähnen. Die Nebengeschichte mit dem Drogenhändlerring, der die kostbare Ware in Stofftieren schmuggelt, ist nicht wirklich interessant. Oder dass zum Beispiel einmal ein Polizeibeamter seine Waffe abgibt, damit Sekunden später Selbstjustiz verübt werden kann... Naja.
Egal, mir hat die düstere und sleazige Gesamtatmosphäre ganz gut gefallen.
6,5 Punkte