Review
von Leimbacher-Mario
Futur II
„Das Philadelphia Experiment“ rutschte aus zwei Gründen auf meine Watchlist: weil er mit dem Namen Carpenter überklar und deutlich hausieren geht + weil es eine Zeitreisestory ist, auf die ich grundsätzlich stehe. Doch in beiden Belangen ist dieser Sci-Fi-Fusel irgendwie eine Mogelpackung. Oder zumindest höchstgradig enttäuschend... Erzählt wird (in dem lediglich von John Carpenter produzierten Semi-Kultfilm) von zwei US-Marinesoldaten, die durch ein mysteriöses Experiment mitten aus dem zweiten Weltkrieg in die 80er geworfen werden und dort nicht nur ihren Augen kaum trauen können, sondern natürlich auch vom Militär gejagt werden und am liebsten nur zurück in ihre Zeit möchten...
Um amerikanische, selten kommentierte und oft streng geheime Experimente samt Codenamen ranken sich natürlich viele Mythen und Legenden. „Philadelphia Experiment“ ist aber derart klar Popcornbullshit, dass selbst die beschränktesten Verschwörungstheoretiker hier natürlich maximal schmunzeln werden. Aber hey, was ist schon gegen gutes Entertainment a la Uncle Sam einzuwenden? Nichts. Nur leider gehört diese Timetraveltröte nicht in diese Kategorie und ist schmerzhaft schlecht gealtert. Egal ob seine Suspense- oder Actionmomente, egal ob seine Liebesgeschichte oder die emotionalen Nebentöne, egal ob seine Effekte oder Dialoge, seine flachen Figuren oder die lachhafte Happy End-Auflösung, die schon besser gesehenen Fish-Out-Of-Water-Situationen oder der selten mal gut klingende Score/Soundtrack - dieses Experiment ist für mich eindeutig fehlgeschlagen! Damit sollte man den dickgedrucktesten Namen auf all den Postern eigentlich nicht in Verbindung bringen. Kann ich nur schwer verstehen, warum der damals ein moderater Erfolg war und seine Fans hat. Für mich eine Fast-Gurke mit besseren Alternativen in jeder Epoche und an jeder Ecke.
Fazit: Seemänner in der Zukunft, Fische an Land, Kriege im Kopf, Carpenter am Portemonnaie - „Philadelphia Experiment“ ist eine campy und angestaubte Sci-Fi-Fehlzündung. Sinnfrei und senil. Vielleicht ein gutes Doppel mit oder Warm-Up für den viel besseren „The Final Countdown“. Ansonsten schwammig bis egal. Aus der Zeit gefallen. Öder Epochenbummel. Zurück in die Vergangenheit.