Zur Mitte des 19.Jahrhunderts hat in einem kleinen Weiler im Wilden Westen der diabolische Räuberhauptmann Blade bereits die Hälfte der Bevölkerung ermordet, als eine um Mann und Sohn erleichterte Durchreisende mit Hilfe eines alten Medizinmanns und dessen archaischem Zauber einen mythenumrankten Indianerdämon zum Zwecke der Rache in die Gegenwart beamt. Blade, scheinbar ebenfalls nicht von dieser Welt, hat auf diesen gerade noch gewartet, unterschätzt jedoch die Schlagkraft der zornigen Witwe.
Ich weiß nicht so wirklich ob Western und mystische Geistergeschichten so gut zueinander passen. Zumindest kann man dem Drehbuchschreiber eine blühende Fantasie attestieren, es wäre nur schön wenn er seine vielen Ideen auch zu einem logischen Ende gedacht hat, denn die Story hat nun wirklich mehr Löcher als ein handelsübliches Küchensieb.
Hier haben wir das übliche Wüstenkaff, das von einem gewissen Blade terrorisiert wird, dessen Mordbande größer ist als die sonstige Einwohnerzahl und dessen Jungs auf so mächtig impressive Namen wie Suicide, Peanut oder Bigfoot hören, was aber nicht der einzige blöde Teil des Films sein wird. So richtig weiß niemand was die da tagelang wollen, warum sie die gealterte Tasha vergewaltigen und ihr einen beschissenen Tag bescheren, da nebenbei noch der Gatte und Sohn gekillt werden. Keiner sagt uns warum der harte Onkel Tochter und sie leben läßt und dabei kryptisch murmelt das "Sie" ihn zu "Ihm" führen soll.
Warum sie von einem Indianer im Delirium ein wenig Mambo-Jambo Zauber verabreicht bekommt, bis sich ein Held namens Pelgidium aus dem Nichts schält, der aussieht wie ein Death Metal Musiker mit Hasenscharte (oder von mir aus auch Billy Idol Gedächtnis Oberlippe) wäre auch mal eine Erklärung wert, genau so warum er die Bösen nicht einfach niederballert, sondern nur tötet, wenn es nun gar nicht anders geht. Sind die beiden nun die gute und die schlechte Seite desselben Ichs und warum prügeln sie sich alle paar Jahrhunderte, ist das Böse jetzt besiegt, warum bekommt der Gute nach Handdurchschuss selbst ein Sympathie Stigmata, stirbt aber nicht als der Oberfieso durchlöchert wird. Meine Fresse, über das Script sollte man besser nicht nachdenken, wenn man nicht will das sich die eigenen Ganglien in einen Lemminge-Kollektiv-Massensuizid stürzen sollen.
Abgesehen vom wurmstichigen Script ist die Chose aber gar nicht mal so übel. Zumindest visuell wird was geboten. Schräge Figuren auf beiden Seiten, ein Held der aussieht als würde er sonst beruflich mit seinen Haaren Jauchegruben sauber wischen, blutige Einschüsse hier und dort und ein Ort der anfangs immerhin über einen Richter, Sheriff, Arzt und Krämerladen verfügt (für wen auch immer) und dessen Bevölkerungszahl am Ende gerade mal noch für eine Skatrunde ohne Auswechselspieler reicht. Nett auch den Tall Man aus Phantasm nochmal wieder zu sehen, Tasha Yar ist inzwischen sogar aus dem MILF-Status rausgewachsen und ja ich erzähle jetzt genau so viel Blödsinn wie der Film produziert hat. Schwierig hier ein Fazit zu ziehen, man geht wortlos so 10 Minuten in den Film rein, wird von der immergleichen Hintergrundmusik fast ins Koma gelullt und am Ende hat man doch das Gefühl unterhalten worden zu sein.
5/10