Dan Hogan hat sich mit seiner brutalen Bande auf einer Ranch verschanzt und wartet dort auf die Beute aus einem Banküberfall. Als der mysteriöse Fremde John Webb auftaucht, hilft er den Banditen, nach Mexiko zu fliehen. Doch Webb will nicht nur einen Anteil an dem Geld, sondern eine offene Rechnung ganz anderer Natur mit Hogan begleichen.
Etwas enttäuscht war ich vorab schon über die ungekürzte FSK 12 Freigabe, denn schließlich ist der Italo Western ja irgendwo das Genre der raubeinigen Kerle und dreckigen Schießereien. Zwar gibt Klaus Kinski wieder mal den Gangsterboß, aber ein zweites Leichen pflastern seinen Weg kann man schon vor betätigen der Play-Taste in den Wind schreiben. Von einer Großproduktion kann ebenfalls keine Rede sein. Es gibt mit der alten Jackal Ranch gerade einmal ein mittelmäßiges eigenständiges Set, während man den Rest der Story durch die Wildnis stapft und einen angeblich unbezwingbaren Pass bereist, der aber mehr wie ein besserer Wanderweg aussieht.
Die Story ist recht simpel gestrickt, wir haben eine Bande von sechs Bankräubern, eine Beute von 100.000 Dollar, einen Unbekannten der sich als Führer anbietet und fürs Auge ein paar Damen als Geisel (was natürlich null Sinn macht, da diese die Truppe nur aufhalten und sonst zu nichts nütze sind, außer dem Helden als Love Interest zu dienen). Man merkt schnell, das es Johns einziges Ziel ist, Zwietracht unter den Gaunern zu sähen, es bleibt nur die Frage des Motivs.
Die bösen Jungs tun ihm aber auch brav den Gefallen. Auf einen lose eingestreuten Nebensatz gehen die auch kritiklos aufeinander los und so erledigt sich die halbe Truppe gegenseitig selbst. So geht das Spielchen bis zum Ziel, der mexikanischen Grenze, munter weiter, bis sich John und Dan zum (kurzen) finalen Duell gegenüber stehen. Besonders ideenlos erweist sich dann Johns Hintergrund, den ein Nebencharakter recht lustlos in einem Nebensatz erklärt. Mensch Leute, so etwas gehört vom Helden dem sterbenden Oberfieso ins Gesicht gesagt, aber doch nicht so eine lustlose Auflösung, bitte.
Klar, das in Sachen harte Action kaum etwas zu holen ist, hier ist mehr die Psyche gefragt. Blut gibt es schon mal gar keins zu sehen und auch keine Shootouts, da die Banditen sich ja stets mit einem Schuß selbst killen. Höhepunkt dürfte da sogar am ehesten noch das Versinken einer der Geiseln im Treibsand sein. Die Darsteller sind auch eher im Durchschnittsbereich unterwegs wie überhaupt der komplette Film und der Höhepunkt in Sachen (unfreiwilligem) Humor fand in dem frühen Dialog zwischen Held und Liebchen beim Essen statt:
Sie: "wollen sie denn nichts sagen?"
Er: "schmeckt gut"
Sie: "unterbrechen sie mich nicht"
5/10