Hulk (2003)

Ang Lee, eher bekannt durch anspruchsvolle Filmkost wie "Der Eissturm" oder "Sinn und Sinnlichkeit", inszenierte die erste Adaption, oder Version des Marvel - Comics um den großen, grünen Wüterich, der Nemesis von Bruce Banner. Eric Bana, gibt dieser, schon in den 70er wirklich toll verkörperten Figur von Bill Bixby, ein modernes Gesicht, ohne jemals die Figur zu demontieren. Bruce Banner ist immer noch Banner und Lee zeigt seine Wandlung zum modernen Frankenstein - Monster als tragischen Subtext zu seiner verkorksten Kindheit und dem Verlust seiner Mutter, an dem sein Vater nicht ganz unschuldig war. Somit steht das Drama um seine Person, mehr vor der Action in der jener grüne Koloß alles in Schutt und Asche legt. Nun ja, auch sein Papa, der ihn nach seinen Unfall aufsucht, scheint eine Art Nemesis zu sein und mutiert während der fortschreitenden Handlung immer mehr zum Hauptgegner. Jennifer O´Connelly sorgt als Bruce Love Interest nicht nur für die nötige Love Story, die durch seine körperliche Zweigeteiltheit auf den Kopf gestellt wird, sondern ist auch sein emotionaler Input. Sam Elliot als ihr Papa, gibt den großen General, der zu gern Banners emotionale Kehrseite ausnutzen würde, agiert aber wohlwollend und zum Glück zeigt er trotz so manch negativer Aspekte, das seine Figur auch nur ein Mensch ist, die immer wieder hin und hergerissen wird. Josh Lucas, gibt den Schelm, einen bonnierten und aufgeblasenen Fatzken, der zu gern den Hulk auseinandernehmen würde. Die Wahl der Schauspieler passt wirklich gut zu dem Konzept Lees, den Film wie einen Comic wirken zu lassen, dank der kunstvoll eingestreuten Splitscreen - Szenen. Überhaupt erhebt er seinen "Hulk" über die üblichen Blockbuster - Konventionen, da er seine Figuren ernst nimmt und ihnen ware atmende Tiefe verleihen. Die Atmosphäre die er schafft, wird dem Kontext des menschelnden Dramas mehr als gerecht und der homogene und wuchtige Score von Danny Elfmann verleiht dem fertigen Film, nicht Kommerzproduk eine eigene Klasse. Nicht immer müssen sich Anspruch und Action ausschließen, das beweist Lee eindrucksvoll, obwohl der Film als Flop gehandelt wurde, aber immerhin noch mehr einspielte als der andere "Hulk" anno 08.