Der Erstkontakt mit Außerirdischen bietet mannigfaltige Szenarien an und es müssen nicht zwangsläufig die Eierköpfe mit zu großen Klüsen sein oder irgendwelche Parasiten, die sich in Menschen einnisten, um in deren Hülle zu agieren. Eine annehmbare Idee sind die titelgebenden Portale, über die sechs Autoren und vier Regisseure in einzelnen Anekdoten berichten.
In der ersten Geschichte „Lockdown“ erleben einige Schüler, wie eine unerklärliche, beängstigende Situation entsteht, als ihr Lehrer nach einem augenscheinlich schockierenden Anruf das Klassenzimmer verlässt, ein Jet dicht über das Gebäude rast und die weggesperrten Handys im Sekundentakt klingeln. Im Flur entdecken die Schüler schließlich eine merkwürdige, organisch wirkende Wand, doch was steckt drin oder dahinter?
Die Ausgangssituation ist mit simplen Mitteln treffend auf den Punkt gebracht. Ohne Vorwarnung entsteht eine unsichere Situation, etwas Neues, was den Alltag gründlich durcheinander wirbelt. Die wenigen Figuren verhalten sich glaubhaft, die ominöse Wand ist effekttechnisch zweckdienlich ausgestattet und da noch drei weitere Geschichten folgen, ist eine gewisse Erwartungshaltung geweckt.
Einige völlig verwaiste Gegenden, in denen normalerweise das Leben pulsiert, lassen für kurze Momente eine gespenstische Atmosphäre entstehen. Texteinblendungen fassen die wesentlichen Informationen zusammen, während ein Radio-DJ als vages Bindeglied zwischen den Erzählungen fungiert. Die zweite Episode setzt 15 Tage nach dem ersten Auftauchen der Tore an und berichtet über so genannte Klopfer, die sich mithilfe von Sicherheitstechnik hinter jene Tore begeben. Bereits hier macht sich das vergleichsweise geringe Budget ein wenig bemerkbar und die Tatsache, dass den Machern augenscheinlich nicht viel eingefallen ist. Vor allem keine dankbare Pointe. Während Geschichte eins mit offenem Ausgang noch akzeptabel erscheint, ist dies bei der folgenden bereits unverzeihlich.
Die Storys drei und vier untermauern schließlich das unsichere Konzept, denn sie werden nicht nur zunehmend minimalistischer (Teil drei mit vier Personen im Wald, Teil vier mit zwei Figuren via Splitscreen), sondern auch stets lahmer und inhaltsloser. Die weitgehend unbekannten Mimen stehen dem relativ machtlos gegenüber, während die Schauwerte ebenfalls heruntergefahren werden: In der dritten Erzählung taucht die Wand im Wald noch auf, sie wirkt allerdings deutlich statischer und mit Ästen verwurzelt, in der letzten Episode spielt sie keine Rolle mehr.
Zwar mag man sich abschließend einige vage Erklärungen zusammenreimen, im Gesamtkontext sind diese jedoch mit zahlreichen Logiklücken behaftet.
Nach einem gelungenen Einstieg und der Vorstellung einer unerklärlichen Macht, wird diese bereits im zweiten Abschnitt weitgehend entmystifiziert, um danach nur noch als Behauptung zu dienen und den Spannungsgehalt zunehmend gegen Null tendieren zu lassen.
Da wurden die Tore letztlich an die Wand gefahren und nur die insgesamt ordentliche Optik und ein paar atmosphärische Momente retten das Unterfangen noch ein wenig.
4 von 10