Mitten auf dem belebten Marktplatz von Marrakesch geschieht am helllichten Tag ein Mord: Ein Mann wird hinterrücks erstochen. Die Killer entkommen unerkannt. Davon ahnen die Insassen eines Touristenbusses noch nichts, als sie, gerade in Casablanca eingetroffen, Richtung Marrakesch unterwegs sind. Unter ihnen befinden sich der amerikanische Ingenieur Andrew Jessel, die beiden britischen Kaufleute Arthur Fairbrother und George Lillywhite sowie die ebenso attraktive wie geheimnisvolle Kyra Stanovy.
Marrakesch ist eine Spionagekomödie, die ganz nett, recht unterhaltsam aber sonst eher harmlos daherkommt. Dafür verfügt der Film aber über einen internationalen Top Cast mit Tony Randall, Herbert Lom und als deutschsprachige Importe Senta Berger und nicht zuletzt Klaus Kinski. Die Story wirkt dabei doch arg wüst zusammengeschraubt. Eine der Passagiere die in Marokko landeten ist ein mysteriöser Geheimkurier, der in seiner Tasche ein Megascheck hat, der gegen geheime Dokumente getauscht werden soll. Logisch das es dabei zu einigen lustigen Verwechslungen kommt, die Taschen unfreiwillig ausgetauscht werden und die bösen Auftraggeber diesen Umstand nicht gerade mit einem Lächeln quittieren.
Allerdings ist unser Held Jessel ein selten dämlicher Hund (das erkennt er sogar selber). Nachdem er die Leiche beim Zimmerbeziehen findet läßt er sich von einer Fremden totquatschen, nicht das einzig logische zu tun, nämlich die örtlichen Behörden zu verständigen. Auch nachdem er festgestellt hat das die Fremde eine ziemlich Lügenprinzessin ist, läßt er sich sogar bei vollem Bewußtsein weiterhin von ihr zu Handlungen animieren, die jedem normalen menschlichen Logiken widerstreben müssen.
Letztendlich lebt diese Krimikomödie von diesen Fehlverhalten und US Komiker Tony Randall darf sein komödiantisches Talent in voller Breite präsentieren, wie er es später ja zusammen mit Jack Klugman in der herrlichen "the odd couple" Sitcom fortführte. Auf Kinski und Lom ist ja sowieso Verlaß, auch wenn sie durch den Schwerpunkt der Verfolgungsjagd auf die beiden Flüchtlinge eher ins zweite Glied rücken müssen. Das Spaßpotential ist knapp oberhalb des Durchschnitts, richtige Lacher sind nicht zu vermelden, aber der ein oder andere Schmunzler ist locker dabei. Ganz nett aber kein Highlicht.
6/10