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Im Herzen der Karpaten in Rumänien machen sich vier Studenten auf eine historische Reise. Das Thema ihrer Forschungsreise: Graf Vlad Drakul II, der gefürchtete Herrscher, dessen Unbarmherzigkeit ihm den Namen "Vlad, der Schreckliche" einbrachte, und der später die Inspiration für den legendären "Dracula" wurde. Die Recherchen führen die Jugendlichen zu den Ruinen von Poenari, einer Burg, die von Vlad Drakul erbaut wurde. Doch je näher sie der Burg kommen, umso größer wird die Gefahr, in die sie sich unwissend begeben.



Da die Legende von Dracula bereits zigfach verfilmt wurde, müssen neue Projekte zu dem Thema sich schon arg verrenken, um aus dem Stoff noch etwas neues zu gewinnen. Das dabei meist ziemlicher Murks herauskommt, beweist Vlad aufs Neue mal wieder eindrucksvoll. Filme über den Urvampir haben immerhin den Vorteil, das man keine doofe Ausrede braucht, um billig in Rumänien drehen zu können, aber was man hier an Sets, Requisiten oder Kulissen ausgepackt hat grenzt schon beinahe an Frechheit.

Offensichtlich stand der Dreh unter dem Motto "der Weg ist das Ziel". Denn ein Großteil der Laufzeit bietet der Streifen nix anderes. Vier Studententorfköppe, die angeblich unter Hunderten von Bewerbern ausgesucht wurden (wenn das der Nachwuchs der intellektuellen Kaste der Menschheit sein soll, dann aber gute Nacht), eiern preiswert durch den Wald, labern Dummgrütze, kiffen und saufen. So geht das gefühlte Ewigkeiten im karpatischen Gehölz und macht einen auf VW, denn sie laufen und laufen und laufen *schnarch*.

Zwischendurch gibt's immer wieder Flashback ins Jahr 14hundertsoundso, die zwar nicht viel bringen, aber wesentlich interessanter anzusehen als die Haupthandlung, denn hier gibt es wenigstens so etwas wie Ansätze von Action und sogar ein paar Mittelalterkostüme hat man aufgetrieben. Da hätte man gerne den ganzen Neuzeitschmonzes wegkippen können und von mir aus weiter die anthropologische Studie der Familie von und zu Dracula bringen können.

Zumindest im Finale kommt ein wenig so etwas wie Spannung aus, als sich der Karpatenfürst, warum auch immer, in der Jetztzeit manifestiert und zumindest ein paar der Laiendarsteller dezimiert (Billy Zane und Brad Dourif gehen zwar nicht mehr als Laien durch, glänzen aber auch nicht wirklich durch Spielfreude). Logik oder Historie sollte man bis dahin eh getrost flatulieren lassen, von den generellen Problematiken von Zeitreisen ganz zu schweigen (das Ende ist wirklich soooo doof). Freunde klassischer Vampirmythen müssen hier jedenfalls 98 Minuten echt tapfer sein, denn das Ding hier ist bestenfalls eine Wanderdoku für Dummies

3/10

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