Fünf Studenten wollten auf eine Mega-Party die auf einer abgelegenen Insel stattfindet. Doch dort tauchen nach kurzer Zeit grausame Zombies auf, die die Partygäste auch zu, äh, Zombies machen. Und als die Studenten dann - natürlich zu spät - auf der Insel ankommen müssen sie sich gleich gegen eine ganze Armee von Zombies zur wehr setzen. Unterstützt werden sie vom bis an die Zähne bewaffneten Captain eines kleinen Bootes der sie zuvor zur Insel gebracht hat, und von einer Dame der Küstenwache gegen die wohl selbst der Terminator blass aussehen würde. Nach einer Zeit verstecken sich die Überlebenden in einem Haus und suchen verzweifelt nach einem Fluchtweg.
Heidiwitzka, da haben wir die nächste Spieleumsetzung. Wie soll ich nur Anfangen? Ich denke mir, man kann aus dem Film mehr rausholen als man anfangs denken mag. Ehrlich. Ich bin überzeugt das die Macher und hier keinen völlig stumpfen, hirnrissigen, und unrealistischen Zombie-Film präsentieren der so auf cool macht das man sich wieder kaputtlacht. Ich denke er ist Kritik UND Kunst in einem. Jawohl. Das kann ich sogar belegen. Beispielsweise wollten die Autoren ganz gewiss die heutige Lage der Jugend kritisieren. Was macht die Jugend? Genau, sie trifft sich, feiert Partys, konsumiert Drogen, säuft bis zur Alkoholvergiftung, fickt was nicht bei drei auf dem Baum ist, und um das zu verdeutlichen hat man sie hier zu Zombies gemacht. Denn Zombies sind ja auch so, sie sind dumm, leiden offenbar unter Gruppenzwang (alleine treten sie ja nicht auf), sie denken nicht nach, sie fressen jeden der ihnen über den Weg läuft, sie sind völlig desillusioniert und haben keine festen Ziele. Ja, das ist schon scheisse, wohl war, und genau das soll wohl der Spiegel der Jugend sein, die im Prinzip genauso ist. Nur anstatt Menschen zu fressen säuft sie sich blöd - ich meine, ist ja auch ein Punkt, die Jugend säuft sich dumm und dusselig obwohl sie den Alkohol nicht braucht, die Zombies fressen obwohl sie's eh nicht verdauen können. Wenn das keine Paralelle ist? Und die Jugendlichen sehen besser aus als Zombies - meistens zumindest. Dazu zeigt uns der Film wie wichtig es ist sich für andere Menschen einzusetzen, und wie wichtig es ist andere Menschen durch sein eigenes Verhalten nicht in Gefahr zu bringen. Ja, wenn man z.B. durch den Wald geht - Alltags-Szenario also - und plötzlich Zombies auftauchen - kennt man evtl. vom Campingplatz - und der Mitstreiter sagt "Lauf! LAUF!", dann darf man auf keeeeeeeinen Fall auf die Idee kommen zu den anderen zu Laufen die ja noch viel mehr Waffen bei sich haben, denn man würde sie ja in gefahr bringen. Was tut man stattdessen? Richtig, man rennt stur in den Wald - in dem sich noch mehr Zombies aufhalten - und immer geradeaus, je weniger Ahnung man hat wo man ist umso besser, immer geradeaus. Dazu kommt das der Film die Ära der Horror-Film-Powerfrauen einleitet, und ich denke darauf kann er sehr stolz sein. Mit "The House of the Dead" endet die Zeit der ewig kreischenden Jamie Lee Curtis verschnitte, vorbei die Zeit der Frauen die schreiend vor der Leiche des Freundes stehen, das Monster hysterisch mit Blumenvasen beschmeißen und schließlich völlig uncool vor die Hunde gehen. Jetzt kommen die Powerfrauen die nicht davor zurückschrecken fleischfressenden und vermoderten Zombies den Kopf zu zertreten, sie mit ihren spitzen Schuhabsätzen regelrecht zu durchlöchern und die trotz pinkem Oberteil, 0-Kampfausbildung und kleinen Handtäschen Schrotflinten gezielter und kontrollierter abfeuern als Schwarzenegger es jemals tun wird.
Naja, genug davon, widmen wir uns mal der harten Realität. Ich persönlich dachte schon bei der deutschen Version von "The Dead Next Door" das es schlimmer nicht kommen kann, doch dieser Film hat mir gezeigt das es in Sachen Niveau noch weiter runter geht. Die Story ist einfach nur beschränkt, ebenso wie ihr fortgang. Logik fehlt in dem Film eh gänzlich. Ich meine, bei einer Pistole, wieviel Kugeln passen da rein? Kommt auf den Typ an, aber mehr als 15 sind es in der Regel wohl nicht. Ich will ja auch nicht pingelig sein, ich zähl nicht jeden Schuss, aber wenn ein Kerl da 10 Minuten lang rumballert ohne ein einziges Mal nachzuladen, dann wirkt das schon ein "bisschen" seltsam. Verwirrender wird es noch wenn er dann sagt "Meine ist leer", weitergeht OHNE nachzuladen, und 2 Minuten später mit der selben Waffe wieder rumballert. Ich meine - ist das nicht fast schon mehr Verarschung als Filmfehler? Ich meine, das kann gefährlich sein für Leute die sich da nicht auskennen. Irgendwann gibts hier ne Zombieplage und die ballern dann drauf los und sind völlig entsetzt und verunsichert wenn nach 12 oder 15 Schüssen vorne am Lauf nichts mehr passiert (würde wohl gerade in den USA schädlich sein, wieviele Bürger da würden im Anschluß daran wohl versuchen den Verleiher des Films zu verklagen, weil im Film unendlich viele Kugeln aus der Pistole kommen, dies in der Realität aber gar nicht der Fall ist). Wie auch immer, der Film hat ja noch ne Menge andere schlechte Seiten, z.B. die völlig affigen Kamerafahrten. Ich frage mich wie peinlich den Darstellern - die wohl ähnlich wie bei "The Dead Next Door" völlig besoffen an der Straßenecke aufgegabelt, einer Gehirnwäsche unterzogen, und dann in die jeweilige Rolle gesetzt wurden - diese Max Payne-ähnlichen Kamerafahrten um die herum sind. Der Effekt kann mal ja ganz nett sein, aber wenn das bei jedem vorkommt wird einem A) schlecht, und B) wirkts nur noch ulkig. Dazu kommen die Zombies die teilweise wirklich grauenvoll schlechte Masken haben und eher an die Gegner der Power Rangers erinnern (auch von der Art wie sie da immer durch die Gegend fliegen oder hinfallen). Der OST ist einfach nur grauenvoll eingesetzt und bringt nicht die gewollte Action-Stimmung rüber, sondern macht das ganze nur noch lächerlicher als es eh schon ist. Mittendrin gibt es einmal eine ganz annehmbare Phase, und zwar die als die Überlebenden im haus verbarrikadiert sind und gerade das Labor aufsuchen. Die geht so.. 2 Minuten, danach wird's wieder dumm. Die Krone bekommt der Film dann aber durch den Schluss aufgesetzt, denn auch hier wird nicht auf einen knallharten Martial-Arts Endkampf verzichtet - mit Axt und Schwert natürlich, und selbstverständlich auch gut 3-5 Minuten lang (schade, so ein Dragon Ball Z bzw. Matrix Revolutions (eh beides das selbe) - ähnlicher Kampf hätte auch noch in das Restbild des Films gepasst).
Was die diversen Szenen aus den "The House of the Dead"-Videospielen mittendrin zu bedeuten haben weiß wohl auch kein Mensch, vermutlich dienten sie teilweise dazu Szenen zu verbinden wenn einem gerade keine vernünftige Überleitung einfiel. Was man positiv anmerken könnte, ist das der Film sich zum Teil wirklich mit der Thematik von "The House of the Dead" beschäftigt und auch einige Argumente in sich trägt, aber das - so denke ich zumindest - ist für eine Videospielumsetzung selbstverständlich.
Für mich ist "The House of the Dead" im Endeffekt kein erfrischender Teenie-Horror sondern wirklich nur übelst-stumpfer Schwachsinn bei dem schon die Grundidee nicht stimmte. Einzig die Effekte waren teilweise ganz nett, aber sonst ist das ganze ein gewaltiger Griff in den Nachttopf. Meine Empfehlung: Finger weg davon!
1/10