Fünf Teenies wollen auf eine kleine Insel zu einem Rave. Da sie die Fähre verpassst haben, heuern sie den Fischer Captain Kirk (Jürgen Prochnow) und seinen Matrosen Salish an, um sie herüberzuschiffen. Beide sind erst unwillig, sich der "Isla de Muerte" zu nähern, doch die verwöhnten Schickis latzen mal eben 1000 Dollar (das übliche Taschengeld) für die Überfahrt hin. Dort angekommen finden sie die verlassene Party vor und noch bevor sie die Kurve kratzen können, werden sie von Zombies angegriffen. Sie schaffen es, sich nach einigem Gemetzel in einem alten Haus zu verschanzen, doch auch dort erwartet sie der Schrecken der Untoten und vor allem die Wurzel allen Übels. Nun gut, ehrlich gesagt passiert auch nicht viel mehr in dieser Videospieladaption, mit der Uwe Boll eine actionreiche Tour de Force schaffen wollte. Die ist es allerdings nicht gerade geworden, denn allen technischen Finessen und aufwendigen SFX zum Trotz, hält sich das gefühlte Tempo bei soviel gezeigten Peinlichkeiten in Grenzen. Klar wird viel herumgeballert, denn zum Glück ist Cpt. Kirk (übler Gag) nebenbei Waffenschmuggler und hat gleich ein ganzes Arsenal dabei. Dadurch werden die eben noch aalglatten Völlig-Egal-Charaktere aus besserem Hause urplötzlich zu den glorreichen Sieben, die sich nun schlagkräftig ihren Weg bahnen. Das ist angesichts der cleveren und flinken Neozombies nicht ganz einfach, und so bleiben eben einige auf der Strecke, vor allem aber sehen wir reihenweise reanimierte Tote, die durch Schüsse dahingerafft werden. Nicht nur die dünne Story entspricht der Ego-Shooter-Vorlage, sondern auch die Umsetzung, die lediglich darauf abzielt, einen effektbeladenen Screen zu fabrizieren. Wenn selbst die bekannten Stilmittel wie in "Matrix" oder "Tomb Raider" nicht mehr ausreichen, werden immer wieder PC-Spielszenen als Zwischenschnitte verwendet. Das tut der ohnehin nicht groß vorhandenen Spannung keinen Gefallen, denn außer einem undifferenzierten Haufen an blutigen CGI-Effekten mit animierten Blutspritzereien, erinnert sehr wenig an das Genre Horrorfilm. Die Ausleuchtung ist ebenso quietschbunt wie der Soundtrack billiger Prodigyverschnitt ist. Von Suspense ist quasi keine Spur, der geübte Zuschauer wird spätestens nach zwei Minuten drauf kommen, wer das glücklich überlebende Paar ist, die platten Dialoge passen sich da vorzüglich ein. Grundsätzlich ist natürlich die Frage, warum man sich eine Spielverfilmung ansehen will, in diesem Fall und angesichts der offenen Segawerbung, hätte es gereicht, die DVD dem Spiel beizulegen. Denn trotz aller Genreanspielungen gelingt kein düsterer Zombieflick, sondern ein blutiger, und dennoch harmlos wirkender Teenieschinken, der aufgeblasen wie die herausragendsten Qualitäten der Darstellerinnen ist. Wenn die eine dann auch noch in ein Stars & Stripes Kostüm gesteckt wird und Liberty heißt, ist das anbiedernde Maß an Hollywood voll. Andere mögen das als Trash glorifizieren, ich halte das für eine verpatzte Chance, einen interessanten Zombiestreifen, selbst ohne anspruchsvolle Story, hinzulegen.
Fazit: Ohne das Spiel funktioniert "House Of The Dead" nur leidlich als Zombieschocker. Für das Untotengenre ist das keine große Bereicherung. 3/10 Punkten