Zunächst mal: So schlecht wie manche hier tun ist der Film ganz und gar nicht.
Wer allen ernstes meint es handele sich hier um "den schlechtesten Film überhaupt" sollte sich dringend mal ein paar Amateurfilme aus der Red Edition zu Gemüte führen, um seine Wertungsskala neu zu kalibrieren.
Selbstverständlich bleibt es letzten Endes jedem selbst überlassen den Film gut oder schlecht zu finden, aber was hier teilweise in den Kritiken geschrieben wurde ist schlicht unwahr und ärgerlich.
Deswegen möchte ich hier mal mit ein bisschen mit den falschen Behauptungen aufräumen:
- Der Gruppe geht nie die Munition aus.
Ich habe im Film mindestens fünf Mal zählen können wie jemandem sehr wohl die Munition ausgeht. Man sieht zwar nie jemanden Nachladen, aber warum kämpfen die Leute stellenweise nur noch mit Messern, Äxten und sogar bloßen Fäusten?
Das später immer wieder Munition vorhanden ist... He, der Kapitän schmuggelt Waffen und es gibt eine Szene in der er der Gruppe kistenweise(!) Waffen, Munition und Sprengstoff übergibt. So what?
- Die Zombies können laufen und schwimmen, tauchen und unter Wasser mit Haien kämpfen konnten sie bereits in den 70er Jahren bei "Woodoo - Schreckensinsel der Zombies" (nein, der Film ist nicht unbekannt!), laufen spätestens im "Dawn of the dead - Remake". Das ist somit ein uraltes Stilmittel des Zombiefilms
- Die Zombies sind intelligent
Intelligent ist überhaupt nur ein einziger Zombie, und wieso das so ist wird am Ende des Filmes erklärt.
- Die Zombies ziehen die Leichen weg und keiner weiß wieso
Die Erklärung hierzu wird einem gleich anschließend in der Laborszene erklärt. Wer da keinen Zusammenhang herstellen kann, dem kann ich leider auch nicht helfen.
Wer sich jetzt noch darüber aufregt das der Film andere Logikfehler aufweist nennt mir bitte einen einzigen Actionfilm in dem das nicht so ist.
Insgesamt gefiel mir "House of the Dead" ziemlich gut. Die aus dem Spiel hereingeschnittenen Szenen störten mich (als jemanden der die Spiele auf SEGA Saturn und Dreamcast reichlich gespielt hat) nicht im geringsten. Ich fand sie eher ziemlich cool.
Als Zombiefilm kommt "House of the Dead" in der Tat ziemlich schlecht weg, allerdings gilt das auch für die "Resident Evil" Verfilmung.
Genau wie bei RE handelt es sich bei "THotD" mehr um einen Action, als um einen Horrorfilm.
Und Action gibt es reichlich. Die Zombies tauchen zu Hunderten auf und werden in minutenlangen Ballerszenen schön unter Feuer genommen.
Wie es sich für einen anständigen Zombiefilm gehört gibt es hier auch reichlich Blut, Einschüsse und auseinanderfliegende Köpfe zu sehen, der die 18er Freigabe auf jeden Fall rechtfertigt.
Dem Action Anteil wird der Film durch coole Schnitte, Zeitlupeneinstellungen, drehenden Kameras im "Matrix"-Stil und wahnsinnig coolen Bullettime Einstellungen gerecht.
Die Szene wo die Munition sich kurz vor dem Einschlag in in Zeitlupe in mehrere Splitter aufteilt muß man gesehen haben.
Alles in allem zwar kein Meisterwerk des Horrorgenres (Spannung und Grusel fehlen vollständig) aber ein anständiger, recht unterhaltsamer Film.