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Verfilmungen von Videospielen sind In, Trashmovies ebenfalls. Warum also nicht eines der charmant trashigsten Spiele aller Zeiten in einer ebenbürtigen Verfilmung auf Zelluloid bannen? Dieses Gedankengut muss dem deutschen Uwe Boll wohl vor einiger Zeit durch den Kopf gegangen sein. Denn nichts anderes als Trash ist dieser Streifen, leider aber ohne den Unterhaltungswert des Spiels.

Bei "House of the Dead" hat man eigentlich mal wieder alles so gemacht wie es der geneigte Trash-Fan für richtig hält. Die Story ist wirr und bekloppt und dürfte eigentlich keinen Pfifferling wert sein. Ein kruder Mix aus Teenie-Horror-Streifen und Zombie-Movie mit ein Priese Abenteuerfilm und viel (zu viel) sinnlose Action.

Dazu ein Haufen grenzdebiler Vollidioten, die nichts anderes können als Blöd herum zu labern (Dialoge zum Haare raufen) oder eine Dummheit nach der anderen zu begehen. Verkörpert von Schauspielern denen man entweder nie eine Lizenz für große Filme geben möchte oder ihnen die Lizenz, nach diesem Machwerk, wieder sofort entziehen möchte. Jürgen Prochnow scheint wohl wirklich langsam in jedem Mist mitzuspielen und Ellie Cornell war schon in Halloween 4 & 5 nicht unbedingt die Beste vor der Kamera.

Die Inszenierung des Ganzen ist ebenfalls billig und stümperhaft geraten. Die Action sieht billig aus und auch die Splattereffekte dürften, obwohl sie von Hand gemacht sind, zum miesesten gehören, was man je in einem Film dieser Art sehen durfte. Dazu eine grottige Maske (die Zombies sehen wirklich absolut Scheisse aus), ein dämlicher, völlig unatmosphärischer, Score und Kulissen bei denen man keinerlei Liebe zum Detail verspürt.

Nun hätte man aus dem Gegebenen zwar niemals mehr einen guten Film machen können, aber immerhin was Unterhaltsames auf niveauloser Art. Leider heißt es aber auch hier Fehlanzeige. Denn Boll nimmt seinen Streifen viel zu ernst und lässt keinerlei Ironie durchblitzen. Alles läuft auf eine saftlose oder maximal unfreiwillig komische Art und Weise ab, so dass man schnell jeden Lacher aus den Mundwinkeln verliert.

Zudem stopft Boll noch einige undurchdachte Sachen in das Geschehen rein, die wirklich in keinster Weise passen und eher nerven als alles andere. Zum einen lässt er immer wieder Szenen aus dem Spiel durchblitzen, die aber natürlich maximal einen kleinen Schreckwert besitzen aber sonst keinerlei Bezug zur Handlung haben. Zum anderen scheint Boll wohl ein riesiger Fan von Matrix zu sein. Anders sind die ewigen Zeitlupen und Bullet-Time-Sequenzen nicht zu erklären. Vor allem der große, völlig zweckfreie Action-Kampf, der ungefähr nach einer Stunde abläuft, ist vollgestopft mit Zeitlupen und Standbildern. Am Anfang mag das ja noch ganz erquickend sein, doch spätestens nach einer Minute nervt das ewige Verlangsamen des Geschehens nur noch. Da helfen auch die guten Computereffekte nicht mehr viel!

Fazit: Langweiliges, völlig sinn- und zweckfreies Zombie-Horror-Ballerfilmchen, dass sich zwar in punkto Inhalt gut an die fast inhaltslose Vorlage hält, aber in kaum einer Weise an den Unterhaltungswert eben jener Vorlage herankommen kann. Hätte Boll nur etwas an Ironie mit reingepackt und hätte er auf die ständigen, dusseligen Zeitlupeneffekte verzichtet, hätte das Ganze durchaus noch als charmanter Trashstreifen für Fans des Spiels durchgehen können. So bleibt es aber nicht mehr als verschwendete Zeit, die man lieber mit dem X-maligen Durchspielen des Games verbringen sollte!

Wertung: 3,5/10

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