Zwei Sachen vorab:
1. Ich mag Zombie-Filme.
2. Ich spiele Videospiele für mein Leben gerne.
„House Of The Dead“ war damals einer der Gründe, warum ich mir Segas Dreamcast gekauft habe. Ein 1A-Shooter. Ohne jede Handlung, einfach nur die Lightgun einstöpseln und los. Ohne zu denken, immer drauf...
Uwe Boll hat dann im Jahre 2003 HOTD verfilmt. Ein Videospiel auf Zelluloid. Nicht mehr. Aber auch wirklich nicht weniger.
Handlung Null, Anspruch Null - Action Elf. Von Zehn. Und glaubt bloß nicht, ich hätte mich verzählt. Immer drauf...
Eine Gruppe Jugendlicher will an einem Rave auf einer Insel teilnehmen. Sie verpassen das Boot, dass die anderen Teilnehmer rübergeschifft hat, und mieten sich auf dem Fischkutter von Käpt‘n Kirk (J. Prochnow) ein. Übrigens, wie könnte es anders sein, der Spock-Witz folgt auf dem Fuße...
Auf der Insel angekommen stellen sie sehr schnell fest, dass die Party offensichtlich schon gelaufen ist, und das irgendwas oder irgendwer da ziemlich abgeräumt hat. Der Rest des Films ist dann eine, wie ich finde, mehr als gelungene 1:1-Umsetzung des Videospiels. Alle möglichen Waffen, alle möglichen Zombie-Mutanten, und -wie bereits gesagt- immer drauf...
HOTD ist der wohl rasanteste Zombiestreifen aller Zeiten. Und mal ehrlich, auf eine Handlung kann dabei auch verzichtet werden, sie würde hier nur das Tempo drosseln. Wer einfach nur achtzig Minuten Vorschlaghammeraction sucht - hier werden sie geboten. Das Ganze ist mehr als solide inszeniert (ein paar richtig tolle Kamerafahrten sind auch dabei), die Splatter-Effekte sind klasse, die Mädels sind richtig nett anzusehen, die üblichen Teenie-Slasher-Nacktszenen gibt es natürlich auch, und Prochnow ist für mich seit „Der Bulle und das Mädchen“ eh über jeden Zweifel erhaben. Dazu ein Soundtrack, der perfekt zum Film passt. Und immer wieder -kurz eingeblendet- Szenen aus dem o.a. Videospiel. So muss es sein.
Die Kunstfilmliebhaber werden wohl angesichts des Dargebotenen die Nase rümpfen. Oder vielleicht auch mal wieder in allen Farben des Regenbogens kotzen.
Wer aber bereit ist, seinen Verstand mal aus- und seine 5.1-Anlage einzuschalten (und die mal auf „RICHTIG LAUT“ oder sogar „MEHR ALS LAUT“ zu stellen) wird mit der Kinowelt-DVD richtig Spaß haben. Und die wahrscheinlich auch in den Folgejahren noch mehrmals in seinen Player legen. Und für den geneigten Zombie-Fan ist dieser extrem kurzweilige Film eh Pflichtprogramm.
Alles in allem ist HOTD Schundfilmkunst at it’s best. Ich weiß gar nicht, was alle gegen Uwe Boll haben. Wer solche Filme macht, kann kein schlechter Mensch sein. Sein (letztes und somit nach HOTD entstandenes) Machwerk „Alone In The Dark“ hab ich ihm spätestens seit gestern abend dann verziehen. Muss ein Ausrutscher gewesen sein, geht gar nicht anders.
Und sein neues Werk „Bloodrayne“ soll ja schon in den Startlöchern stehen. Her damit!
Für HOTD gibt es von mir neun von zehn möglichen Punkten. Höchstwertung nur gaaaanz knapp verpasst. This movie rocks.
Und jetzt geh ich in mein Zimmer und schließ ich meinen alten Dreamcast an. Zombies jagen! Bis dann!