Review

Man hat ja schon jede Menge negatives über die Filme von Dr. Uwe Boll gehört und gelesen, da war es auch für mich höchste Zeit mal 1 1/2 Stunden in eines seiner
"Machwerke" zu investieren um festzustellen ob an den ganzen Negativ-Schlagzeilen was wahres dran ist.

Das man bei Filmen dieses Genres die Meßlatte nicht allzu hoch anlegen sollte ist natürlich klar, aber schon nach etwas über 5 Minuten der Spielzeit wurde mir klar, daß es echt schwer werden würde die restliche Spielzeit zu ertragen und nicht vorzeitig abzuschalten.

Einige College-Kids, die zu einer Rave-Party auf einer kleinen Insel wollen, heuern Captain Kirk (Jürgen Prochnow) und seinen Gehilfen an um sie für tausend Dollar (welcher College-Student hat die Kohle?) zu besagter Insel zu bringen. Kirk, clever wie er ist, geht natürlich auf den Deal ein.
Überhaupt Captain Kirk. Was für ein Brüller-Gag! Spitzenmäßig!!
Auf der Insel angekommen huschen allerhand für die Neuankömmlinge total unsichtbare Gestalten durchs Unterholz und endlich beim menschenleeren Party-Zentrum angekommen stört die fünf Blödies auch kein blutiges T-Shirt. Hauptsache es gibt viel hübsche Lichter und Bier. Daß unter solchen Umständen natürlich nur zwei Dinge zu tun in Frage kommen ist klar. Ein Pärchen hat nichts besseres zu tun als sich ein Plätzchen zum fi**en zu suchen und die anderen drei machen sich auf die Suche nach den anderen Partygästen. Wie das ausgeht ist ja wohl klar....

Eigentlich will ich gar nicht mehr mit der Story weitermachen, sie ist einfach sogar für derlei Trash-Filmchen zu blöd und unausgegoren. Wer also nach meinem kurzen Intro zum Thema Story noch Lust haben sollte sich den Streifen anzuschauen, der kann das ja gerne tun, ich hingegen komme jetzt gleich zum kümmerlichen Rest des Filmes.

Laut meiner persönlichen Checkliste kann auch ein handlungsmäßig schwacher Film natürlich durch verschiedene Faktoren noch durchaus erträglich werden.
Alsda wären, Action (Tempo), Humor, gute Dialoge, jede Menge Blut- und Gekröse-Szenen, natürlich gute Leistungen der Darsteller, gute Musikuntermalung, Kamera-Arbeit oder sonstwelche geistreichen Ideen.

Um nur einige der Punkte abzuarbeiten fange ich mal mit der Action an. Von der gibt es zwar ziemlich viel, aber leider irgendwie zu uninspiriert, zwar rennen die Zombies (?) wie blöd durchs Gestrüpp und nutzen auch jedes verfügbare Trampolin um planlos durch die Lüfte zu segeln, doch auch das verbunden mit den Schießereien und den schon fast inflationär eingesetzen von Matrix-abgekupferten Slow-Motion-Effekten konnte mich nicht von der schwachen, teilweise sogar idiotischen Handlung und den grenzenlos dummen Dialogen ablenken. Auch die für einen Genre-Film wie diesen unbedingt notwendigen Splatter-Szenen halten sich für meine Begriffe bei der gesehenen Fassung (Premiere-Ausstrahlung) ziemlich in Grenzen, wodurch der Streifen auch nicht viel punkten kann. Wobei ich bei meinem Schnelldurchlauf in puncto "guter Film oder nicht" schon beim letzten Punkt angelangt bin, nämlich bei speziellen geistreichen Ideen. Und hier taucht dann doch noch ein winziger, vermeintlicher Überraschungseffekt auf. Nämlich, daß Doc Boll immer wieder Schnipselchen aus dem, dem ganzen Film zugrunde liegenden Videospiel ins Geschehen hineingeschnitten hat. Daß die eigentlich keinerlei Sinn machen ist unserem Doktor auf dem Regiesessel wohl entgangen, wie so vieles andere bei diesem Film, vielmehr wirkt die Einstreuung dieser Game-Auszüge wie eine Art der Schleichwerbung in seiner dösigsten Form.
Wenn man weiß, daß Doc Boll die Rechte an diversen Videospiel-Verfilmungen bereits in der Tasche hat, dann fragt man sich schon woher er denn die Kohle dafür hat. Zugegeben, diese Filme laufen nicht gerade sehr gut, aber um die Rechte gleich paketweise zu kaufen braucht man schon etwas an Geld und daher drängt sich mir die Frage auf, ob man durch das verwenden dieser Auszüge aus dem Spiel und auch dem Sponsoring-Plakat der Firma "Sega" auf dem Rave-Event einen Teil der notwendigen Kohle wieder eingespart hat... Könnte ja sein?

Aber was solls, die vier Punkte für den Film vergebe ich weil ich noch nie einen total missratenen Streifen gesehen habe, weil wenigstens nirgendwo irgendwelche Mikrofone ins Bild hängen, weil die Action wenigstens teilweise unterhält und es ein paar nette Kameraeinstellungen gibt.

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