House of the Dead - Der Film (2003)

Wieder ein Film, der das typische "Love-Hate" Syndrom mit sich bringt, denn wenn man aufmerksam die Kritiken verfolgt, findet man kaum ein Mittelmaß.
Verstehen kann ich die ganze "Schlechtrederei" aber nicht, denn man sollte stets bemüht sein sich zu fragen, was ich von diesem Film erwarte.
Gedacht als Videospielverfilmung muß ich konstatieren, daß dies nicht so ganz aufgeht, denn dazu fehlt jeglicher Bezug. Da nützt es auch herzlich wenig, wenn ich versuche den Bezug durch kurze Einpielungen aus dem Spiel zu erzwingen. Da das Spiel recht amüsant war, aber leider auch nicht sehr erbauend, kann man aber mit dem was der Film versucht darzustellen, recht zufrieden sein.
Denn besser als das Spiel ist er allemal.

Gut, Logiklöcher sind natürlich vorhanden, die Schauspieler sind nicht die Wucht, machen aber das beste aus der Angelegenheit. Und mit Ona Grauer hat man sich sogar einen optischen Leckerbissen an Land gezogen.
Der Film selbst bietet eigentlich somit alles an gehobener "Trashkost", was man eigentlich auch erwartet hat. Und im Bezug auf einer Verfilmung hat Boll sich wirklich bemüht, dem Film eine eigene Story zu geben.

Die Locations sind supergut gewählt, die Ausleuchtung ist größtenteils sehr stimmig und der Goregehalt sowie diverse Zombies sind völlig in Ordnung. Sicher, Romeros Zombies sind nicht meht zu toppen, aber das war auch nicht primäres Ziel dieses Films.
Er will unterhalten, und das funktioniert auch auf dieser Ebene.
Schnelle und ordentliche Kamerafahrten und Matrix-like ähnliche Gefechte bieten zumindenst visuell etwas und machen stellenweise Laune.
Die Zombies an sich sind recht flott unterwegs, können laufen und auch schwimmen. Optisch nicht immer gelungen, werden aber durch gut dosierte Splattereinlagen wieder wettgemacht.

Im Grunde also eine grundsolide Sache, die eigentlich Spaß macht, wenn man mit der richtigen Einstellung an den Film geht. Denn als Videospielverfilmung floppt er total, aber als trashiger Action-Splatter funktioniert der Film wirklich gut und sollte auch so verstanden werden.
Und wer immer noch der Meinung ist, das dies Bolls schlechtester Film ist, der hat "Alone in the Dark" noch nicht gesehen, denn der ist mal wiklich nix besonderes.
Also, Gehirn aussschalten, Spiel vergessen und Film angucken und ihr habt euren Spaß.