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Undercover-Polizist Brian (Paul Walker) ist zurück und ermittelt erneut gegen Verbrecher - nur dass er mittlerweile kein Cop mehr ist und zu seinem Einsatz gezwungen wird. Als illegaler Streetracer wird er nämlich verhaftet und mit Aussicht auf Straffreiheit in die Bande eines Geldwäschers eingeschleust. Mit seinem Kumpel aus alten Tagen soll er Beweise gegen den Gangster sammeln. Ein gefährliches Spiel, aus dem ihnen oft nur ihre fantastischen Fahrkünste heraus helfen.

Nach dem beachtlichen Erfolg des ersten Teils war eine Fortsetzung im Grunde nur eine Frage der Zeit. Die Frage nach der Qualität war da etwas ganz anderes - und die bleibt in diesem Fall deutlich auf der Strecke. Wo Teil eins die Gratwanderung zwischen unterhaltsam-cooler Inszenierung und inhaltlicher Schlankheit zu seinen Gunsten entscheiden konnte, gähnen bei "2 Fast 2 Furious" ganze Strecken im Leerlauf und inhaltlich tiefe Schlaglöcher.

Die Story bleibt so hauchdünn, dass sie zu keinem Zeitpunkt echte Bedeutung erlangt - jede andere Erzählung hätte genauso gut als Aufhänger für die zahlreichen Verfolgungsjagden und Rennszenen dienen können. So etwas kann man einem gut gemachten Actionfilm ja noch verzeihen; aber auch die Dialoge glänzen hier mitunter durch solche Belanglosigkeit - oder gar Dummheit - dass es einem nachhaltig die Freude am Film vermiesen kann. Und wer davon noch nicht genug hat, wird an jeder Ecke mit Klischees bis hin zu Sexismus und Rassismus bedient: Die Frauen sind nur dazu da, in knappen Outfits zwischen den Autos herum zu schlendern und sich begrapschen zu lassen (und die einzige toughe Fahrerin sitzt natürlich in einem knallrosa Wagen), und die Schwarzen dienen bestenfalls als dümmlich-großmäulig daherkommende Sidekicks. Was man im ersten Teil dank der souveränen Inszenierung noch mit (sehr) viel Wohlwollen übersehen konnte, wird hier derart penetrant zelebriert, dass man sich bisweilen ins filmische Mittelalter zurückversetzt fühlt.

Nun sind Action- und Autorennfilme weiß Gott nicht dazu gemacht, mit tiefgründigen Figuren oder Storys zu glänzen. Aber auch die zentralen Inhalte, nämlich rasante Auto-Actionszenen, bleiben hier eher auf Sparflamme. Die meisten Rennszenen wirken eher unglaubwürdig und zusammenhanglos (wieso schrottet jemand mutwillig sein Auto, nur um bei einem allnächtlichen Straßenrennen dabei zu sein?) und wirklich spektakulär ist hier nur wenig. Erst zum Ende gewinnt der Film an Tempo und bietet einige krachende Verfolgungsjagden - nicht zu vergessen die tolle Szene, in der aus einem Garagenkomplex dutzende getunter Autos rasen und die Polizei untergehen lassen.

Insgesamt dauert es aber viel zu lange, bevor "2 Fast 2 Furious" aus seiner schleppenden Gangart herausfindet. Immerhin bietet Paul Walker hier um einiges mehr Charisma als im Vorgänger, sodass sich Fans durchaus auf einen gelungenen Auftritt von ihm freuen können. Und für kurzweilige Unterhaltung, bei der Freunden von aufgemotzten Rennwagen das Herz aufgeht, ist durchaus gesorgt: Heiße Autos, ein fetter Hip-Hop-Soundtrack und durchgestylte Bilder bieten immerhin Futter für Auge und Ohr. Allerdings merkt man deutlich das veränderte Figurenarsenal, was sicherlich einen Teil zur durchhängenden Spannung beiträgt: Eva Mendes ist nun mal keine Michelle Rodriguez und Tyrese Gibson noch lange kein Vin Diesel. Als ideenarme Kopie vom ersten Teil bleibt "2 Fast 2 Furious" ein berechnetes Stück Kommerz, dem man zu keinem Zeitpunkt sein hohes Budget von 76 Millionen Dollar anmerkt. Wer aber keine hohen Ansprüche hat, kann vielleicht doch noch ein wenig Spaß daran haben.

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