Ehe Vin Diesel auf die glorreiche Idee kam für die "Triple-X"-Fortsetzung eine recht hohe Summe einzufordern und sich somit selber ins Ausseits beförderte, verlangte er schon für das Sequel seines Hits "The Fast and the Furious" dreiste Geldmengen von den Produzenten. Auch hier zog man die Notbremse und warf Diesel für seine Frechheit aus dem Projekt, weshalb nun ein Ersatz her musste...
Nachdem er Dom hat laufen lassen ist Ex-Cop Brian O'Connor auf der Flucht, während er sich Bares bei Underground-Rennen zusammenfährt. Längst den Street King Miamis makierend wird er bald darauf von der Polizei hochgenommen, die ihm einen Deal vorschlägt. Denn Brian soll aufgrund seiner Fahrkünste gegen den skrupellosen Carter Verone (Cole Hauser) ermitteln, der nächtliche Straßenrennen als Geldwäsche für seine illegalen Machenschaften nutzt. Zusammen mit seinem alten Freund Roman Pearce (Tyrese) wird er in Verones Organisation eingeschleust. Alles läuft problemlos, bis sich Brian in die ebenfalls eingeschleuste Undercover-Agentin Monica Fuentes (Eva Mendes) verguckt. Doch kann Brian ihr vertrauen, oder arbeitet sie als Doppelagentin für Verone?
Paul Walker (Into the Blue) beherrscht die Rolle des coolen Sonnyboys inzwischen aus dem FF, doch fehlt es seinem Part an Charaktertiefe und dem gewissen Charisma. Als Vin Diesel-Ersatz und stets angebisstem Quoten-Neger gibt hier Tyrese (Vier Brüder) Brians Buddy, der irgendwie immer auf Zoff aus ist. Schon Vin Diesel war kein Genie in mimischer Wandelbarkeit, doch was Tyrese hier teilweise abzieht taugt höchstens was für die Laien-Liga. Cool und machohaft wie Diesel kommt er schon rüber, doch in der Visage tut sich selten was. Eva Mendes (Exit Wounds) hat da schon mehr Schauspielqualitäten zu bieten, doch wird sie hier eher auf ihre optischen Talente beschränkt, was bei einer solchen Sorte von Film aber nicht weiter schlimm sein dürfte. Selbiges dürfte auch für Devon Aoki (Sin City) gelten, die nicht ganz mit Mendes mithalten kann. Den lokalen Schurken makiert hier Cole Hauser (Pitch Black), der leider einen ziemlich farblosen und darum uninteressanten Fiesling abgibt. In einer Nebenrolle spielt James Remar (The Base 2) mal wieder den Hüter des Gesetzes.
Obwohl man mit John Singleton (Shaft 2000) einen fähigeren Regisseur als Rob Cohen für das Sequel gewinnen konnte, kann dieses mit dem Original nicht ganz mithalten. Schön optisch aufgemotzt ist "2 Fast 2 Furious" ja, doch das macht noch lange keinen guten Film. Wie schon im Vorgänger liegt der Actionschwerpunkt auf den Straßenrennen sowie den Fahrern und ihren jeweiligen Potenzschleudern. Und hier wird nicht mehr nur geradeaus gefahren, sondern man hat mit Rundkursen versucht etwas Abwechslung ins Spiel zu bringen. Auch die Underground-Szene wurde hier getunt, weshalb einiges viel klischeehafter und bunter daher kommt wie im Original. Zum Glück ist die in der Szene anscheinend vorgezogene HipHop-Mucke nicht mehr so präsent wie im Vorgänger oder dem "Need for Speed Underground"-Spiel. Die Potenzschleudern Brians und Romans kommen optisch auch recht schick und aufgestylt daher und per CGI gibt es auch ein paar nette Innenansichten der Karren. Da die Schwerpunkt im Actionbereich eindeutig auf den Rennen liegt, so kommen hier Fratzengeballer und Knarreneinsatz etwas kürzer als erwartet. Somit enttäuscht auch der zügige Boot-Showdown trotz tollem Stunt. Hier hatte es Singleton anscheinend schrecklich eilig gehabt. Storymäßig darf man nix erwarten, da man hier die übliche Undercover-Story vorgesetzt bekommt, die man lediglich ins Undergroundracer-Milieu importiert hat. Spannung, Wendungen und Innovationen sucht man daher vergebens. Trotzdem schafft es "2 Fast 2 Furious" es selten langweilig zu werden, was vor allem an den schick aufgemachten Rennsequenzen und dem einen oder anderen Charakter liegt.
Nicht ganz so gut wie das Original, aber immer noch guter Durchschnitt kann sich der Streifen als flottes Eyecandy für Zwischendurch verkaufen, auch man man nix Neues zu sehen bekommt.