Review

Kein Sportlerfilm typischer Machart…01.03.2022

Worum geht es?

Um einen Vater und seine Söhne. Cash ist MMA Champion, hat darüber hinaus ein gutes geschäftliches Händchen und sorgt sich um andere Kämpfer, Er möchte eine Gewerkschaft installieren und legt sich mit den MMA-Szenebossen an. Er lebt mit seiner zweiten Frau und deren gemeinsamen Sohn in Saus und Braus. Jett und Quinn, letzterer geistig behindert, sind Söhne aus erster Ehe, die sich mit ihrer Mutter mehr schlecht als recht durchschlagen. Jett trainiert MMA bei seinem Vater, kümmert sich um Quinn, arbeitet hart in der Schule, kein leichtes Leben, zumal der reiche Vater keinerlei Unterhalt bezahlt. Denn Cash kümmert sich hauptsächlich um sich selbst. Als Jett eines Tages die Hintergründe seines Lebens aufdeckt und den Vater als unbeherrschten Schläger entlarvt, ist klar, wie die Sache endet: Cash schlachtet den Zwist aus und initiiert einen Kampf Vater gegen Sohn, den der bessere gewinnen wird – in dem es aber mehr als nur einen Verlierer gibt.

Soll ich dafür Lebenszeit aufwenden?

Unbedingt, aber Achtung vor falschen Erwartungen!

Warum?

Angesichts des Covers und der ersten Filmminuten rechnet man hier als unbedarfter Zuseher mit einem typischen amerikanischen Sportlerfilm. Doch da ist man ganz falsch gewickelt, denn der Film ist ein lupenreines Familiendrama, garniert mit zwei recht kurzen Kämpfen, die leider, vor allem das Finale, auch noch recht unübersichtlich inszeniert sind ( Bourne läßt immer noch sein hektisches Haupt blicken…). Doch die Kämpfe sind an sich völlig egal, der Film lebt von Stephen Dorff, der seinen Cash mit absoluter Inbrunst spielt, hassenswert, doch immer wieder mit einer guten Seite – diese aber nur selten für die Familie. Irgendwann erkennt Cash, worum es im Leben wirklich geht, doch dann ist es für ihn zu spät. Sehr erfreulich ist die absolut bodenständige Inszenierung und Drehbuchgestaltung. Kein zu großer Fokus auf die Behinderung oder die Umstände mit denen sich die Figuren herumzuschlagen haben, keine Überhöhung oder Glorifizeierung der Underdogs, nein, hier geht es einzig und allein um normale Menschen, die alle ihr Stück vom Glück haben möchten, das ihnen das Schicksal bisher verwehrt hat. Intensiv gefilmt, mit dem richtigen Händchen, dazu den famosen Dorff - absolut sehenswert, 9/10.

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