Nach einem verheerenden Atomkrieg teilen sich die Überlebenden in zwei Lager: die unverseuchten Drones und die verseuchten Tyrogs. Beide Gruppen kämpfen um Vorherrschaft und Überleben auf der unwirtlichen Erde. Doch weder die einen, noch die anderen haben etwas aus der Vergangenheit gelernt und setzen bei dem ausbrechenden Krieg wieder auf verheerende Waffen...
Ein Endzeit Film mit Lou Ferrigno, dazu eine durch ein solides 1 Euro Ebay Höchstgebot ersteigerte DVD, da senkt man seine Erwartungshaltung automatisch auf Grasnarbenniveau. Leider erfüllt Desert Warrior diese lowered Expectations voll und ganz. Bild- und Tonqualität wurden wahrscheinlich von der dritten Raupkopie eines alten VHS-Tapes gemastered. Die Story ist, wie auch der ganze Film, ein absolutes Billigprodukt, es gibt keinerlei irgendwie aufwendige Sets, der Großteil der Handlung spielt in irgendeinem ehemaligen Steinbruch (rate ich jetzt einfach mal). Die Geschehnisse laufen auch stets stereotyp ab, Gruppe A trifft auf Gruppe B, es wird sich gegenseitig angegrunzt, worauf dann A auf B schießt, gelegentlich sogar umgekehrt, gähn. Die Shootouts sind auch von der langweiligen Sorte, irgendwo explodiert ein Knallfrosch, die "Kämpfer" fallen mausetot um und gut ist. Von diesen Szenen gibt es locker einige Dutzend, von den lächerlichen Lasern ganz zu schweigen, Abwechslung Fehlanzeige. Der Sound ist ebenso gruselig, Synthie Dudeleien zum Zahnschmerzerzeugen, die dann aber dafür konsequenterweise meist überhaupt nicht zu den gezeigten Szenen passen. Schauspielerische Leistungen braucht man eh nicht zu erwarten, es macht aber einen Heidenspaß die Komparsen abseits der handelnden Personen zu beachten, da wird entweder mal eben in die Kamera geschaut oder auch gerne mal zum Regisseur nach dem Motto "sag mir doch bitte einer was ich jetzt machen soll", einfach köstlich. Lou Ferrigno wird zeit seines Lebens auch keinen Oscar mehr gewinnen, trägt aber seinen gestählten Körper souverän spazieren. Über seine *hüstel* mimischen Fähigkeiten reden wir aber lieber nix.
Im Endeffekt ist Desert Warrior ein ziemlicher Gurkenfilm. Hier stimmt so ziemlich überhaupt nix, eigentlich ein klarer Fall aus der 1 Punkt von 10 Abteilung, allerdings hat der Streifen ein gewisses Trashpotential, der ihn fast schon wieder sehenswert macht. Nicht ganz so unterhaltsam wie der legendäre "Einer gegen das Imperium", aber mit einer gesunden "erwarten sie nix" Einstellung kann man sogar Spaß haben.
4/10