Ein durchaus unterhaltsamer Film, wenn auch anno 2006 eher aus anderen Gründen (man könnte auch sagen, aus den falschen Gründen), als im Erscheinungsjahr 1966. Ein Vampirfilm, aber ziemlich "anders" und reichlich abgedreht. Hat natürlich auch was mit dem Herkunftsland, den Philippinen, zu tun. Nicht gerade abendländisch, was der Zuschauer hier serviert bekommt. Ronald Remy, der spätere Hauptdarsteller in "Mad Doctor of Blood Island" spielt eine ziemlich kuriose Dracula Variante, mit kahlgeschorenem Schädel und ultra-cooler Sonnenbrille. Features, wie eine an einem elastischen Band zappelnde Gummi(?) Fledermaus, sowie eine für damalige Verhältnisse wohl recht originelle Optik (z.B. fliederfarbene Verfremdungseffekte über Schwarz-Weiß Bildern, obwohl es sich bei "The Blood Drinkers" um einen Farbfilm handelt) tun ihr übriges. Meine DVD Ausgabe ist in der Reihe "The Cult Collection" von Cinemaclub UK erschienen, zusammen mit Perlen wie "Satan's Sadists" oder "Brides Of Blood". Womit sich auch die Problematik einer objektiven Bewertung stellt. Rein filmgeschichtlich, wie anfangs erwähnt, verdient der Film eher Beachtung als Kuriosität. Wer allerdings auf 60er Jahre Schauerfilme steht (insbesondere mit Vampir Thematik), für den dürfte "The Blood Drinkers" gar ein leckeres Schmankerl sein. In dem Fall gilt eine Bewertung von kultigen 6,66 Punkten. Als Genrefilm ist dieser Streifen heutzutage aber kaum noch ernstzunehmen und wird bei den meisten Zuschauern wohl nur gelangweiltes Gähnen verursachen, keinesfalls aber eine gepflegte Gänsehaut oder Spannung erzeugen. Naja, ein richtiger Trash Film ist es aber halt auch nicht, dafür agieren die Schauspieler zu seriös und die Story transportiert trotz aller Schlichtheit ehrlich gemeinte Emotionen. Albern wirken manche Szenen aus heutiger Sicht, aber selten trashig. Eins hat der Film mit Sicherheit aber auch nicht verdient: eine mittelmäßige Bewertung, denn dafür ist er zu außergewöhnlich und auch zu liebevoll gemacht. Wer ungewöhnliche, atmosphärische, "ungruselige" Gruselfilme mag und sich nicht durch die nach 40 Jahren natürlich ziemlich angestaubte Optik abschrecken lässt, dem sei "The Blood Drinkers" gar ausdrücklich ans Herz gelegt.