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Die beiden Schwestern Dagmar und Ursula machen Urlaub an der italienischen Küste.
Ursula ist ein traumatisiertes Mädchen. Sie träumt von Blut und dem Vater, der vor Jahren spurlos verschwand. Das Hotel, in dem die beiden einchecken, ist ein Sündenpfuhl und Paradies für sexuelle Ausschweifungen. Dann beißen die ersten Hotelgäste ins Gras. Ein Killer geht um...

LA SORELLA DI URSULA (1978) ist Sex'n'Sleaze in Reinform. Die erste Nacktszene gibt's nach 3, die erste ausschweifende Sexszene nach 10 Minuten. Respekt! Ab dem zweiten Drittel wird nur noch Nacktheit geboten. Damen, die nackt telefonieren. Nackte Weiber winken einem vom Balkon aus zu. Lesbische Küsse und wuchernder Busch. Der alte Hotelinhaber verlegt ein Rohr. Es hat wirklich jeder mit jedem was. Die Sexszenen in Summe machen bestimmt die Hälfte des ganzen Films aus.

Doch LA SORELLA DI URSULA ist zusätzlich eindeutig dem Stech- und Schlitzgenre zuzuordnen. Die Giallo-Motive sind klar erkennbar. Der Killer trägt schwarze Handschuhe. Sein Gesicht bleibt im Schatten, weil er meist hinterm Vorhang steht und Pärchen beim Vögeln beobachtet. Perversling! Die Mordwaffe... ja was ist denn das? Ist das der Schatten eines Pimmels? Oder soll das ein Messer sein? Die Morde sind, wenn man was zu Gesicht bekommt, ziemlich hart. Die Damen werden "unten rum" erstochen, was mitunter blutige Sauereien verursacht.
Die Story, die sich zwischen dem Sex und den Morden abspielt, ist ziemliches Kauderwelsch. Die beiden Schwestern sind auf der Suche nach ihrer Mutter. Dann geht's plötzlich um Drogenhandel und Heroin im Lippenstift. Eine betörende Barsängerin namens Stella Shining. Ein lässiger Stecher mit kessem Seitenscheitel, der jede ansatzweise ansehnliche Dame für sich beansprucht. "Jetzt geh'n wir was essen und danach ins Bett. Und es ist mir egal, ob du in Stimmung bist." Der Hotelbesitzer lässt eine Leiche verschwinden, um den Ruf des Hotels nicht zu gefährden. Totaler Quatsch einfach.

LA SORELLA DI URSULA ist ein furchtbar schrulliger Schmachtfetzen, hat aber seine Schauwerte. Darunter seine betörende Urlaubsatmosphäre. La Dolce Vita unter südlicher Sonne. Dazu viel nackte Haut und betörend säuselnder Gesang. Das zieht immer, siehe IN DER GEWALT DER ZOMBIES, NACKT UNTER KANNIBALEN und TOP SENSATION.
Trotz aller Schwächen eine lohnenswerte Entdeckung mit gelungener Veröffentlichung.

Unter den Darstellern: Barbara Magnolfi (SUSPIRIA, CUT AND RUN), Stefania D'Amario (WOODOO, GROSSANGRIFF DER ZOMBIES) und Marc Porel (DON'T TORTURE A DUCKLING).

"Schau dich doch an, so nackt! Hattest du schon deinen Lustrausch? (...) Ihr wollt nur eure dreckige Lust befriedigen, ihr Tiere!"

Fazit:
Betörender Schund.

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