Review

Hust hust.
Da hat jemand wohl gehörig in die Kacke gehauen. Die Rede ist von Dario Argento, einem "Meister des Horrorfilms". Na ja, ich weiß nicht. Sein Werk aus dem Jahr 1976 ist auf jeden Fall wirklich ein Griff ins Klo geworden. Das ganze präsentiert sich als "one of the scariest movies ever". Wie bitte???

Ich habe mich, bevor ich mir den Film antat, ein wenig Reviews angesehen. Oh mein Gott. Dieser Film scheint wohl wirklich einer der größten Hypes zu sein. Mit großen Erwartungen stieg ich in dieses "Kunstwerk" ein. Nun, ich wurde so ziemlich enttäuscht:

Dem Zuschauer wird von Anfang klar, dass Argento auf die Optik am meisten Wert gelegt hat. Allein die Anfangsszene am Flughafen hat schon eine große, farbliche Aussagekraft. Der Film soll ja auch eben durch dieses Spiel der Farben Furcht, gleichzeitig aber auch Faszination erzeugen, den Zuschauer für 92 Minuten an den Sessel binden und erst nach den Credits wieder loslassen. So weit so gut. Der Optik kann man keine Vorwürfe machen. So viel ist schon mal sicher. Leider scheint sich der Herr Argento etwas zu sehr auf dieses Mittel der Darstellung zu verlassen. Denn das ist wirklich kein Grund, die mindestens genau so wichtigen Elemente Geschichte oder Schauspielkunst, total entgleisen zu lassen. Die Geschichte. Moment. Gibt's eigentlich nicht, wirklich, bzw. scheint überhaupt kein Fundament zu besitzen. Eine junge Frau(Jessica Harper) besucht eine Balletschule. Eine andere junge Frau wird brutal ermordet. Die Freundin der Suzie(Harper) ermittelt auf eigene Faust und ist plötzlich auch tot. Und gegen den Schluss tauchen dann auch noch Hexen auf. Diese Ereignisse wirken einfach wie auf einen Haufen geworfen. Man hätte durchaus eine spannende Krimigeschichte herzaubern können. Aber nein, Mr. Argento will es auf die komplizierte und erschafft ein wirres Schauspiel ohne Tiefgang. Außerdem hat der Regisseur sichtlich Spaß daran, arme junge Frauen von irgendwelchen Unbekannten zu jagen und niederzustrecken. Das wirkt irgendwie seltsam und sinnfrei. Außerdem sind diese Ermordungen total überdramatisch dargestellt, wirken irgendwie fehl am Platz. Denn die Morde zerstören ein bisschen die ganze Atmosphäre und diese Frauen benehmen sich ja wirklich wie schlachtungswillige Hühner. Ein weiterer, großer Bug des Filmes ist wohl die absolut nervtötende Musik. Anfangs erzeugt sie in Kombination mit den wirren und grellen Farben zusammen noch einigermaßen etwas Spezielles. Wenn dieselben Geräusche und dieselbe Musik beinahe alle 10 Minuten auftaucht, verliert auch sie ihren Reiz. Die Krönung einer blinden Handlung ist der Schluss, in welchem es dem Zuschauer wirklich einfach gemacht wird. Ich meine, die böse Hexe wird ruck-zuck niedergestochen-fertig. Das kann in manchen Filmen durchaus gut sein, weil es das ganze nicht überdramatisch werden lässt. In diesem Beispiel jedoch wäre ein wenig mehr Aufklärung durchaus positiv ausgefallen. Das beweist doch, dass es dem Stück beinahe absichtlich an Tiefgang mangelt.

Alles in allem wurde hier wahnsinnig viel vergeben. Wenn Argento mehr an der Geschichte gefeilt hätte, wäre es irgendwie auch spannend und nicht so orientierungslos aufgebaut. Der Regisseur hat es sich wirklich verdammt einfach gemacht. Am Schluss bleiben sehr viel Fragen, auf die es keine Antwort gibt. Ich muss gestehen, scharf bin ich aber nicht auf eine Auflösung, die sowieso keinen interessiert. 2/10

Ach ja wer die DvD von Anchor Bay sein eigen nennen darf, findet darauf noch einen wahrlich niedlichen Trailer. Ein Trailer, der nun wirklich nicht hält was er verspricht.

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