Die Amerikanerin Suzy Banyon kommt nach Freiburg, um an der Tanzakademie der Ex-Primadonnen Tanner und Blank klassisches Ballett zu lernen. Schon bei ihrer Ankunft bemerkt Suzy die merkwürdige Atmosphäre, die von dem Haus und ihren Bewohnern ausgeht. Schon bald geschehen groteske Unfälle, die Suzy allerdings richtigerweise als Morde identifiziert. Sie findet heraus, daß in den unendlichen Kellergewölben der Ballettschule eine Jahrhunderte alte Hexe haust, die das Tor zur Hölle bewacht.
Dario Argento, der zwei Jahre vorher mit „Rosso– Die Farbe des Todes“ bereits einen Höhepunkt seines Schaffens hatte, zieht auch bei „Suspiria“ sämtliche filmischen Register, um den Zuschauer das Fürchten zu lehren. Durch den Gebrauch seiner sattsam bekannten Kunstgriffe, wie z.B. Licht- und Farbeffekte, eindringliche Musik, gelingt es Argento leicht, dem Publikum eine halluzinatorische Atmosphäre vorzugaukeln, die bestens zur Manipulation geeignet ist. Dies beginnt schon in der superben Eingangssequenz, bei der Suzy in sturmumwitterter Nacht nichtsahnend bereits die Lösung des Ganzen in den Händen hält. Die Morde werden –wie üblich– blutig zelebriert und bilden die Höhepunkte einer Handlung, die den Grundstein für eine Trilogie legt, die sich mit den drei Müttern beschäftigt, die auf verschiedenen Orten der Welt die Eingänge zur Hölle bewachen. Inspiriert wurde Dario Argento von dem Schriftsteller Thomas De Quincey (1785– 1859), der in einem seiner Bücher die Legende der Mater Lachrymarum, Mater Suspiriorum und Mater Tenebrarum am Leben erhält. Während die genannte Trilogie mit „Horror Infernal“ seinen zweiten Teil erhielt, warten Argentos Fans bis heute auf einen abschließenden dritten Teil. Diesen hat Luigi Cozzi 1990 inoffiziell mit seinem „Dead Eyes“ beigesteuert. Kurzum: „Suspiria“ ist ein moderner Klassiker des Horrorfilms. Die deutsche Fassung ist cut und cropped. Empfehlenswert ist die Unrated-US-Laserdisc (letterbox 2,35:1). Mit Jessica Harper, Stefania Casini, Joan Bennett, Udo Kier u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin