Review

Das Haus der Vergessenen ist für mich ein kleiner "Geheimtipp". Obwohl er von Wes Craven ist, der meiner Meinung nach zu den besten Horror-Regisseuren zählt, treffe ich immer noch viele Leute, die den Film gar nicht kennen... Ich habe den vor Jahren zum ersten Mal im TV gesehen, nachts und natürlich geschnitten. Aber dennoch hat mich diese spezielle Atmosphäre und auch die Story sofort in ihren Bann gezogen.

Herausragend ist auf jeden Fall dieses ominöse Haus des irren Paares, welches mit Schikanen und Geheimgängen (vor allem zwischen den Wänden) nur so vollgestopft ist. Craven gelingt es eine derbe Spannung zu erzeugen, die von Minute zu Minute stärker wird.
Was mich gleich zu diesem Paar bringt, welches wirklich vollkommen durchgeknallt ist und je länger der Film andauert, desto größer werden deren Abgründe. Was die veranstalten sorgt bei dem Zuschauer für ein energisches Kopfschütteln. Gerade wenn der Mann, gekleidet in einem Sado-Maso-Kostüm und mit einer Pump Gun bewaffnet, jagd auf den armen "Fool" macht, schafft es Craven uns ein mehr als mulmiges Gefühl zu bescheren. Man wundert sich, ist teilweise schockiert, dennoch kann man ab und an auch mal grinsen oder gar leicht lachen, da das Paar am Rande der Selbstparodie agiert. Das wirkt sich auf den Film aber positiv aus und zieht ihn nicht ins Lächerliche.

Die Effekte und das Make-Up sind sehr gut in den Film integriert worden, sie stehen nicht im Vordergrund sondern sind lediglich Mittel zum Zweck. Was sich auch auf die Gewalt- und Kannibalismusszenen ausübt. Aber Vorsicht: Es ist kein(!!!) Kannibalen-Film! Es sind eher leichte Andeutungen zu sehen. Was aber damals in Deutschland dafür sorgte, dass der Film teilweise einen schlechten Ruf bekam... Okay, vielleicht hat der Film für so manchen nach all den Jahren evtl. auch etwas von seinem Reiz eingebüßt, gerade wenn man fast ausschließlich die heutigen "Schlachtplatten" gewohnt ist. Bei mir ist das nicht der Fall, ich finde, dass er immer noch eine krasse Wirkung hat.

Die Darsteller agieren sehr souverän wobei der kleine "Fool" sofort die Sympathien auf sich zieht. Mir gefällt auch die Nebenrolle des damals noch relativ unbekannten Ving Rhames (Pulp Fiction, Con Air) ziemlich gut, sie passt, drücken wir es einmal so aus. Und über das verrückte Paar braucht man keine Worte mehr zu verlieren, die spielen ihre Rollen zum Fürchten klasse!

Zum Abschluss bleibt noch zu sagen, dass Wes Craven ein verdammt guter und kurzweiliger Horrorfilm geglückt ist, der einen Mitfiebern lässt und im Laufe der Geschichte die eine oder andere Überraschung bereit hält, besonders was dieses durchgeknallte Paar an sich angeht. Ein Geheimtipp, aber für mich mittlerweile sogar ein kleiner "moderner Klassiker" des Genres, der jedem Horrorfilm-Fan zu empfehlen ist.

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