Ach herrje, wie doof plakativ fängt dieser viel gerühmte Streifen von Wes Craven denn an: Die arme Familie vom kleinen "Fool" Dexter lebt chancenlos im Ghetto, Mutter schwerkrank, Bruder auf Crack, Schwester auf'm Strich, der Vermieter mobbt sie aus der Bruchbude. Letzterer ist natürlich durch und durch unmenschlich, seine Frau die dazu passende Rabenmutter, worunter nicht nur die Tochter leidet, sondern auch die geheimnisvollen Mitbewohner in den Hohlwänden und im Keller. Der Einbruch der Unterpriviligierten bei den Reichen endet für die Gelegenheitsgauner mit einer Überraschung, denn die eingesperrten Untermieter sind hungrig und die Besitzer des Hauses mit den eigenwilligen Einbauten kommen unerwartet früh zurück. Der dreckige Ort des Geschehens samt Abriegelungsmechanismen ist eigentlich eine Abwandlung des klassischen Gruselschlosses mit Geheimgängen, die Wes Craven mit mancher Jagdszene durch die Schächte füllt. Aus den klischeebeladenen, total überzogenen Charakteren macht er mit humorvollem Blick kein Hehl und baut, ganz nebenbei, eine Sickoszenerie auf, als sich das Pärchen als wahnwitziges, krankes Duo entpuppt. Mit Schlachtungen im Keller, und Kindern, die verstümmelt werden, wenn sie nicht brav sind, kommt die Story in Fahrt. Psychoeltern auf der Suche nach dem perfektem Kind, doch selbst einen an der Waffel haben, sozusagen. Warum nach der amüsanten und teils spannenden Schlacht quer durch das Haus kurz danach alles wieder wie neu aussieht ist ungewiss und nebensächlich. Kinderrollen in Horrorfilmen sind selten ein Gewinn, Everett McGill im Ledersklavenoutfit schon eher, ebenso Wendy Robie als granitbeißende Mutter. Dem entgegen ist die Ausrichtung außerhalb des Hauses von platter, kitschiger Gerechtigkeit beseelt und es kommt zum Ende hin nochmal ganz schlimm, inklusive dumpfer Heldenaction, drei Käse hoch gestapelt. Wer Kinder als Heldenfiguren nicht mag, wird mit diesem Werk nur leidlich glücklich, daran ändern auch manch blutunterlaufene Einstellungen nichts. Andererseits hat uns Wes Craven schon gröberen Müll vorgesetzt.
Fazit: Abgesehen von diesem Kinderheldenmist als Horrorkomödie nicht schlecht. 5/10 Punkten