Handlung:
Arme, farbige Familie kann wegen der armen, kranken Mutter die Miete nicht bezahlen, weshalb der arme, kleine dreizehnjährige Sohn namens "Fool" unter Anleitung seiner Ganoven-Kumpels in das Haus des Vermieters einbricht. Dort findet er das arme, mißbrauchte Mädchen Alice, das dort in alles anderem als einem Wunderland lebt, abgesehen davon, daß ein lustiger Geselle mit abgetrennter Zunge zwischen den Wänden sein Zuhause hat. Während "Fool" dies feststellt, wird seinen Bro's von dem bösen Vermieterehepaar samt Bluthund bereits der Garaus gemacht...
Wenn zwei Kinder in einem vermeintlichen Horrorfilm die Hauptrolle spielen, kann das ja schon mal nichts werden. Das hat sogar Fulci vergeblich versucht...
Wes Cravens eigentlich recht einfallsreicher Gruselfilm über böse, reiche und vor allem weiße Leute in einem verwunschenen Haus könnte ganz nett sein, nervt aber durch seine mit dem Holzhammer vermittelte sozialpolitische Botschaft. Die Schwarzweißmalerei (im buchstäblichen Sinne) ist so auf die Spitze getrieben, daß man sich manchmal wie in einem Kindermärchen vorkommt. Besonders peinlich ist der "Geldregen" am Ende des Films. Die Frage ist dann natürlich, wie ernst sich der Film eigentlich nimmt, aber meistens ist in amerikanischen Filmen wohl weniger Ironie, als ein europäisches Publikum annehmen möchte. Bei der beschriebenen Albern- und Übertriebenheit des Films bleiben Grusel und Horror ein wenig auf der Strecke, z. B. wenn der geisteskranke "Daddy" im Obermasochistendress durchs Haus läuft. Zudem kommen hier typische filmische Unrealismen besonders zum Zuge, sprich: Böser Mann hält seinem Opfer minutenlang die Waffe an den Kopf und erzählt: "Jetzt werde ich dich töten! --- Gleich stirbst du! --- Jetzt ermorde ich dich --- [...]" oder dergleichen, und dies natürlich so lange, bis der Retter erscheint und die (vom Zuschauer nicht wirklich erwartete) Tötung vereitelt. Manchmal ist der Film tatsächlich ein wenig blutig, aber besonders "harte" Szenen kann man hier nicht erwarten, dafür ist der Film einfach zu albern.
Klischeehaftes, wenig ernstzunehmendes Grusel-Ammenmärchen, zu recht einer von Cravens weniger bekannten Filmen.