Wes Craven's: Haus der Vergessenen
Man ist das schon lange her, daß ich diesen Film zum ersten Mal gesehen habe (damals noch auf Video).
Also als "Horrorfilm" würde ich dieses Werk von Wes Craven (Schöpfer solch genialer Filmcharaktere wie Freddy Krueger) nicht unbedingt bezeichnen wollen. Zum Einen sterben dafür zuweinig Leute, und zum Anderen fehlt irgendwie der "böse, schwarze Mann".
Zur Geschichte:
Eine großköpfige, farbige Familie muss ihr geliebtes Heim verlassen, wenn nicht irgendein Wunder, in Form eines Geldsegens, eintrifft. Der kleine Fool will das nicht hinnehmen, und versucht mithilfe des kleinkriminellen: Leroy (ein Freund seiner großen Schwester), den Vermieter um einige Dollar zu erleichtern. Mit einem weiteren Freund, getarnt als Gasinstallateur (o.ä.) brechen die beiden in die düstere, total abgeriegelte Villa ein. Das Unglück beginnt, als die beiden Eigentümer der Villa unerwartet zurückkehren.
Vergitterte Fenster, automatisch schließende Türen, ein mordlustiger Hund, und allerlei weiterer technischer Spielkram, den das verrückte Pärchen in das Haus mit der Zeit eingebaut hat, verhindern jegliche Flucht.
Und im Keller des Hauses leben Wesen jenseits aller Normalität. Wehe wenn die Kellertür geöffnet wird; aber da ist es schon zu spät...
Also ich würde diesen Film ja eher als eine Art: "Fantasy-Schocker" bezeichnen wollen, weil ein reinrassiger Horrorfilm wie das Cover vermuten lässt, ist das nicht. Nun gut, es gibt einige (teils recht blutige) Gore Effekte, und der Film hat auch durchaus seine Spannungsmomente; aber auf der anderen Seite ist da ein merkwürdig, pechrabenschwarzer Humor dabei, der es schwer macht den Film irgendwie vernünftig einzuordnen. Ich denke am ehesten vergleichen könnte man den Film noch mit: "Dead Alive" (ich weiß nicht, ob ich den Originaltitel schreiben darf), wobei DER allerdings eher in Richtung Horrorfilm geht, wohingegen: "Das Haus der Vergessenen", doch eher zu Fantasy tendiert; und gar so gorig-blutig, wie: "Dead Alive" (DER ist in dieser Hinsicht echt extremst) ist der Film auch nicht.
-Das kleine, beinahe engelhafte Mädchen im Haus, das von ihrer (vermeintlichen) Mutter terroriesiert wird, und dazu die düsteren Gestalten unten im Keller, die noch niemals zuvor das Tageslicht erblickt haben, ist schon eine seltsame Mischung. Hinzu kommt der völlig verrückte (im wahrsten Sinne) Hauseigentümer, der im Sado-Maso-Vollkörper-Lederanzug mit einer Schrotflinte das Haus auf der Jagd nach Flüchtigen "zerballert", um sie in seinen Keller zu den anderen "Freaks" zu stecken. Gegen Ende hat der Film sogar etwas, was ein wenig an Romero's: "Die Nacht der lebenden Toten" erinnert, als nämlich die Kellerbewohner freikommen...
Fans von anderen "Wes Craven" Filmen (allen voran natürlich: "Nightmare on Elm Street"), werden diesen Film nur bedingt mögen, ebenso wie Fans von "Dead Alive", da er völlig anders gemacht ist; eben mehr pechschwarz humoriger Fantasy-, als Horror-Schocker.
Ein Film, den man sich an einem sonnig-heiteren Sonntag Nachmittag ansehen könnte, ist das jedenfalls nicht.
Fazit:
Nur für hartgesottene "Wes Craven" Fans ein unbedingtes muß.
Alle anderen sollten sich den Film lieber erstmal leihen bevor man losrennt und die DVD kauft, da u.U. nur wenige von diesem Streifen begeistert sein werden.
(Hinweis: die Original-DVD kommt erst im Juli '05)