Nach Jahren des Wartens und Bangens ist es nun endlich soweit: „New Line Cinema“ präsentiert uns endlich das Aufeinandertreffen zweier Horror-Ikonen – Freddy (aus „a Nightmare on Elm Street“) versus Jason („Friday the 13th“)!!!
Seit Freddy´s letztem Auftritt sind bekanntermaßen bereits einige Jahre ins Land gegangen (was im Film clever in die Handlung integriert wurde), während Jason ja erst vor zwei Jahren mit „Jason X“ den Ausstieg aus seiner Reihe ultra-schlechter Fortsetzungen hin zu einem etwas höheren (B-Film-) Niveau geschafft hat.
Die Frage war nun also, wie man die beiden Figuren plausibel zusammenführt, denn Freddy mordet ja bekanntlich in Träumen, während Jason „real“ daherkommt ... dieses Problem hat man geschickt gelöst:
Freddy ist inzwischen in Vergessenheit geraten, denn man spricht nicht mehr von ihm, und den entkommenen Elm-Street-Teens werden Traum-unterdrückende Drogen verabreicht, um ihn nicht wieder „heraufzuträumen“. Seine Kraft kann Krueger jedoch nur aus der Angst schöpfen, weshalb er nun einen Mittelsmann in der realen Welt benötigt, um diese Furcht wieder aufleben zu lassen. Um das zu erreichen, tritt er an Jason (in Gestalt von dessen Mutter) heran und spornt ihn dazu an, sich aus seinem Grab zu erheben und in Freddys Namen Terror in der Elm Street zu verbreiten...
Anfangs lässt sich Jason bereitwillig auf diesen Pakt ein, findet jedoch soviel Gefallen am Töten, dass er nicht mehr aufhören möchte und bald die Elm-Street-Teens immer schneller und häufiger über die sprichwörtliche Klinge springen – was Freddy natürlich missfällt, denn das ist ja bekanntlich sein Jagdgebiet, weshalb er sich bald gegen Jason wendet ... es kommt schließlich zum großen Kampf der Titanen, jeweils auch auf dem Hoheitsgebiet des anderen (in Träumen und in der Realität)...
Ach ja, es gibt auch noch einen weiteren Aspekt der Handlung, in welchem sich zwei überlebende Elm-Street-Jugendliche mit einigen neuen Anwohnern verbünden und den Kampf gegen die Zwei und die Verschwörung innerhalb der Stadt aufnehmen – dieser Handlungsbereich interessiert jedoch nur am Rande, denn es geht dem Zuschauer doch wirklich nur um den finalen Zweikampf ... und der ist absolut großartig!!!
Am Crystal Lake stehen sich Freddy und Jason schließlich gegenüber und bekämpfen sich bis zum bitteren Ende, und dank der blutigen und actionreichen Inszenierung kommt zu keiner Sekunde Langeweile auf:
Während des gesamten Films gibt es laufend Zitate der vorangegangenen Filmen, wie zum Beispiel Freddy-typische Traumsequenzen, Massaker im Jason-Stil, und auch diverse Rückblenden (Freddy als Kindermörder vor seinem Flammentod, Jasons Kindheit inklusive Ertrinken etc.) rufen Erinnerungen der Zuschauer (zu deren Freude) ins Gedächtnis. Viele klassische Elemente beider Reihen wurden erhalten und auf den neusten Stand gebracht – kreatives Töten, kernige One-Liner und klischeehaftes Verhalten der Teens inklusive...
Die gesamte Inszenierung ist auf hohem Niveau: Die Special Effects sind gut und teilweise schön bizarr (z.B. eine Freddy-Kreatur), die Todesszenen rasant und blutig inszeniert, hämmernder Soundtrack, durchgestylte Bilder, gutes Production-Design (Camp Crystal Lake, Jasons Hütte im Moor in einer Traumszene) und so weiter. Freddys Maske sieht klasse aus, Jason eigentlich so wie in seinem letzten Film. Die Teen-Darsteller sind allesamt okay, wie auch die Story, die aber eher beiläufig erzählt wird.
Der größte Triumph des Films ist sicherlich die Verpflichtung von Ronny Yu („Bride with the white Hair“) für die Regie, denn er hat schon der „Child´s Play“-Reihe mit „Bride of Chucky“ neue, positive Impulse verliehen – so auch dieses Mal, was vor allem beim sehr rasanten und actionreichen Schlusskampf auffällt.
Auf den Ausgang des Fights war ich sehr gespannt, und ich glaube, dass die Produzenten eine Version gewählt haben, die dem größten Teil des Publikums zufrieden stellen dürfte (angeblich gab es verschiedene Varianten mit unterschiedlichen Ausgängen).
Schlechten US-Kritiken zum Trotz ist Ronny Yu ein toller Film gelungen, quasi ein Höhepunkt beider Filmreihen. In den amerikanischen Kinocharts schoß der Film gleich am ersten Wochenende auf Platz eins, und beim Publikum des Fantasy-Filmfests kam der Streifen im Rahmen seiner Deutschlandpremiere ebenfalls hervorragend an.
Fazit: Rasanter und spaßiger Kult-Fun-Horror der härteren etwas Sorte = 9 von 10!