Review

Netflix-Dutzendware…12.07.2023

Der Rahmen

Wie viele Filmplakate oder BluRay-Cover gibt es, auf der ein Hauptdarsteller mit einer Pistole in der Hand zu sehen ist? Man kann das kaum zählen. Und wie viele von den Filmen, die dann den Hauptdarsteller bei der Benutzung der Waffe zeigen, sind wirklich herausragend? Das kann man zählen, denn fast alle sind typische Filme von der Stange, mit schwachem Drehbuch und wenig Freude für den Zuseher. So auch hier: Klara hat mit einem Kriegstrauma zu kämpfen und arbeitet als Wachsoldatin. Eines Tages wird ihre Schwester nach einem gemeinsamen Discobesuch vergewaltigt und im Koma liegend am Strand aufgefunden. Schnell wird klar: ein russischer Industrieller steckt dahinter ( dazu muß sich Klara nur ein Video in der Disco anschauen ). Kann frau nicht auf sich sitzen lassen, also rein in de Villa des Russen und mal schnell durchmeucheln. Und weil es zum Standard gehört, daß der Übelwicht noch mal davonkommt, gibt es noch ein läppisches „Tod-durch-Gabel-Ende“ in Dubai dazu.

Gucken oder nicht?

Bitte nicht, daß ist nicht mal ein kleiner Snack für zwischendrin

Warum?

Olga Kurylenko in der Hauptrolle ist so dünn, daß man ihr die Rolle als Soldatin nicht abnimmt. Auch die Schwester ist ausgemergelt, ebenso die ermittelnde Polizistin. Nun, Netflix muß auch sparen, vielleicht gab es am Set keine Verpflegung…aber dem Actionfreund ist das alles zumeist egal, er will Gefechte sehen. Und genau daran krankt der Film, der dem Betrachter trotz sehr kurzer Laufzeit sehr lang und langatmig erscheint…selten haben sich 80 Minuten so in die Länge gezogen. Wir sehen eine nette Explosion zu Beginn, ein kurzes, schlecht geschnittenes Gefäustel in der Disco und eine kurze Schießerei zum Schluss, in der Villa des Russen. Dazwischen darf Olga betrübt gucken, Schmerzmittel nehmen und ein bißchen lesbischen Sex haben – selten haben sich in letzter Zeit Szenen so nach Füllmaterial angefühlt wie hier. Kurzum: der film hat nichts, was ihn aus dem Einheitsbrei heraushebt, die Story ist aufgelutscht, die Darsteller schwach, die Action schlecht inszeniert.

Die Note

Ich mag ja Filme mit dem legendären Anlaß für Blut und Gewalt, doch diesen hier kann man sich schenken. Gucken bitte nur, wenn man alle Filme sehen will, bei denen auf dem Plakat ein Menscheine Pistole in der Hand hat, sonst besser nicht – 5/10.

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