Da isser wieder, der Mexikaner Alejandro González Iñárritu! Sein zweiter Film ist diesmal kein mexikanischer Independent Film, sondern ein Drama mit hochrangiger Besetzung. Mit "21 Gramm" macht es uns der Regisseur wahrlich nicht einfach. Wie in seinem Regidebüt "Amores Perros" werden auch in diesem Film, die Geschichten dreier Menschen erzählt die, unglücklicherweise, miteinander verbunden sind. Doch abgesehen davon hat der Film rein gar nichts mit "Amores Perros" gemein. Stilistisch fast das genaue Gegenteil .. sehr ruhig, ernst und nüchtern. Ein wenig vergleichbar ist die Erzählweise der drei Geschichten, mit der von Nolans "Memento", doch im Gegensatz zu dieser, sind die Szenen in keiner chronologischen Reihenfolge (Bei "Memento" wird die Story rückwärts erzählt). Das bedeutet im Klartext: Die drei Geschichten wurden komplett auseinander gepflückt und in beliebiger Reihenfolge auf die Laufzeit des Filmes verteilt .. man sieht z.B. in den ersten 10 Minuten Szenen, die chronologisch eigentlich erst am Schluss passieren. Um also nicht den Faden zu verlieren, erfordert der Film volle Aufmerksamkeit. Sehr erwähnenswert ist die schauspielerische Leistung, der drei Hauptdarsteller Naomi Watts, Benicio Del Toro und Sean Penn. Die ersten beiden wurden völlig zurecht für den Oscar nominiert. Naomi Watts spielt eine verzweifelte Witwe, die sowohl ihren Mann und auch ihre beiden Töchter verloren hat. Benicio Del Toro spielt einen gottesfürchtigen Ex Knacki und Sean Penn einen herzkranken Mann, der mit seiner Frau auf einen Organspender wartet. Der genaue Zusammenhang der drei Schicksale, erschliesst sich einem erst gegen Ende, denn zuvor sind einfach zu viele Lücken vorhanden. Der Film lädt also auch dazu ein, sich die Zusammenhänge zusammenzureimen. Ich fand es war mal ein etwas anderer Film, der nie lange Weile aufkommen liess und stets unterhielt. Fazit: Sehr anstrengender, aber schauspielerisch toller, Film. Für Popcornfilmfans, ist der Film jedoch eher weniger geeignet. 8/10