Ambitioniert geschnittener Film über den Wert des Lebens. Der Titel "21 Gramm" spielt auf Experimente an, bei denen das Gewicht der Seele gemessen wurde, aber hat man sie dabei erfasst?
Der Film handelt von einem Autounfall, bei dem ein Vater und seine zwei Töchter sterben. Alle Hauptfiguren der Erzählung haben direkt mit der Tat zu tun oder werden von ihr beeinflusst. Allerdings klärt sich die exakte Verbindung erst ganz zum Schluss.
Erschwerend für den Zuschauer ist, dass die Geschichte weder chronologisch, noch nach einzelnen Handlungssträngen getrennt erzählt wird. Alles verläuft ineinander über, manche Schnitte wirken sehr hart.
Aber trotzdem ist 21 Gramm kein Kritikerfilm, der einfach nur aus Spaß an der Komplexität gedreht wurde. Stattdessen ist die Handlung sehr spannend und die Schauspieler agieren sehr überzeugend. Die ausgewählte Extremsituation kann jeden treffen und ist daher gut gewählt.
Ein bisschen stößt allerdings die Düsterkeit auf. Es gibt kein Glück, keine Zufriedenheit und auch keine Schönheit. Und so kommt es, dass fast alle Figuren in diesem Film - der ja eigentlich den Wert des Lebens thematisiert - von zwanghaften Handlungen motiviert sind, das ist zwar interessant aber gleichzeitig auch sehr trostlos. Regisseur Alejandro González Iñárritu scheint ganz vergessen zu haben, dass das Leben auch schön sein kann.