Der einzige Film, der im Jahre 2003 "Finding Nemo" in Hongkong ähnlich erfolgreich war, ist "Twins Effect". "Twins Effect" ist herrliches, anspruchsloses Mainstream Kino, das man einfach nur genießen kann. Der Film nimmt sich dabei selber nicht all zu ernst und kann zudem mit einigen netten Gastauftritten aufwarten.
Die Story selber spielt dabei eher eine zweitrangige Rolle. Es geht um einen bösen Vampir, einen guten Vampir, einen Vampirjäger und zwei nette Mädels. Die eine ist die neue Partnerin des Vampirjägers, die andere seine Schwester. Kompliziert wird es als sich Helen, die Schwester, in den guten Vampir verliebt, denn der wird vom bösen Vampir gejagt.
Aus diesem Nichts an Story, das zu dem immer wieder riesige Löcher offenbart macht Regisseur Dante Lam eine herrliche Mischung aus Action, Humor, Martial Arts, Lovestory und ein wenig Horror. Dabei dominiert keiner der Stile, sondern alles vermischt sich zu einer unterhaltsamen Einheit, die man entweder liebt oder hasst. Man darf sicherlich nicht erwarten einen harten Horror-Vampir Streifen zu sehen, denn das daraus nichts wird, dafür sorgen schon die beiden Hauptdarstellerinnen, die normalerweise als Pop Duo "The Twins" in Hongkong für Furore sorgen.
Hier bieten Charlene Choi Cheuk-Yin und Gillian Chung aber eine durchweg gute Leistung und wissen nicht nur durch ihr gutes Aussehen zu überzeugen. Unterstützt werden sie dabei von Namhaften Darstellern wie Ekin Cheung, Anthony Wong Chau-Sang, Edison Chen und, in zwei herrlichen Nebenrollen, Jackie Chan und Karen Mok.
Besonders Karen Mok als betrunkene Braut hat eindeutig die Lacher auf ihrer Seite. Jackie Chan darf sogar einen kleinen Fight gegen zwei Vampire bestreiten, der allerdings wenig spektakulär ist.
Ekin Cheung als Vampirjäger bietet hingegen wieder einmal eine tolle Darstellung und kann als, mit zwei Frauen im Haushalt leicht überforderter, Kämpfer gegen das Böse voll überzeugen.
Optisch hat "Twins Effect" hat einiges zu bieten. Schon die Anfangsszene, als Ekin Cheung und seine alte Partnerin in einem Bahnhof gegen eine Horde Vampire kämpfen, zeigt auf was man sich in den nächsten 100 Minuten gefasst machen kann. Zeitweise düstere Optik, Farbfilter Einsatz und schön choreographierte Kämpfe mit reichlich Wirework. Auch der vereinzelte Einsatz von CGI Effekten, der zum Schluss dann eindeutig vermehrt wird, kann überzeugen und sieht weder billig noch unpassend aus. Doch auch die ganzen Kampfszenen werden immer mit einem leichten Augenzwinkern erzählt, auch wenn es teilweise in schönster Blade Art zur Sache geht und am Ende auch noch ein gehöriger Schuss Tragik in die Story kommt.
Wie gesagt, "the Twins Effect" ist Unterhaltungskino in seiner Reinform. Und Dante Lam zeigt eindeutig, das man nicht nur in Hollywood (mit "Fluch der Karibik") sondern auch in Hongkong durchaus in der Lage ist einen unterhaltsamen, kurzweiligen, humorvollen Sommerblockbuster zu produzieren. Sicherlich ist die Story alles andere als gut und immer logisch, aber auch da hat man aus Hollywood schon so manchen Blockbuster gesehen, der weit größere Löcher in seiner Geschichte offenbarte. Somit ist "The Twins Effect" der perfekte Film für einen lockeren Abend daheim vor dem Fernseher nach einem anstrengenden Tag, denn zum Ausspannen ( auch für das Gehirn) steht er dem Fluch der Karibik in nichts nach.