Da ist er also, der neue Superhit aus Hongkong, so will man es uns zumindest schmackhaft machen.
TWINS EFFECT entpuppt sich sofort zu Beginn als eine echte Actionbombe im Stil eines PG 13-Blade mit einem furiosen Kampf in einem Bahnhof. Nicht schlecht, was uns da Martial Arts- und tricktechnisch (sehr gute CGI-Effekte in Massen) geboten wird. Action-Director Donnie Yen hat ganze Arbeit geleistet.
Aber schon nach kurzer Zeit trifft einen die Ernüchterung wie ein Faustschlag. Der Film driftet auf einmal in die BUFFY-Ecke ab, wird zur kitschigen Teenie-Komödie inklusive Beziehungskiste zwischen Mensch und Vampir. Wer denkt da jetzt nicht an Buffy und Angel???
Immerhin gibt es zur Auflockerung ein paar Prügelszenen und einige Gags, die zur Freude vieler auch zünden (Stichwort: Gegenmittel in Kuchen). Daher ist dieser langatmige Mittelteil, der in neueren HK-Produktionen wohl Standard zu sein scheint, trotzdem aus westlicher Hinsicht als nicht völlig verunglückt anzusehen, wenngleich die Hochzeitsszene von Jackie Chan und Karen Mok ziemlich überflüssig ist. Überhaupt fehlt öfter der Zusammenhang zwischen einzelnen Szenen, etwa wenn die beiden Mädels um einen Teddybären kämpfen. Ich denke, dass diese Szene zeigen sollte, dass sich beide anfangs nicht leiden können, dies kommt aber im Rest des Films kaum rüber.
Gegen Ende dann zieht die Action wieder deutlich an und endet in einem furiosen Fantasy-Horror-Showdown, der zu meiner Freude auch sehr ausgedehnt und gut choreographiert ist.
Die CGI-Effekte sind durchweg hochklassig, ganz zu schweigen von den Vampirmasken, die wirklich tolle und furchterregend dämonische Fratzen mit riesigen Reißzähnen zeigen - spitze!
Fazit:
Wer sich von dem typischen Hongkong Genre-Mischmasch nicht abschrecken lässt und den Humor mag, der bekommt einen Film, der an eine Mischung aus jugendfreiem Blade und Buffy erinnert. Mir hat's trotz der Schwächen gefallen.