Ein guter Heist-Thriller ist etwas Feines. Er erfordert allerdings eine akribische Vorbereitung (in Form eines durchdachten Drehbuchs) und ein starkes Team (vor und hinter der Kamera). Der spanische WAY DOWN alias THE VAULT alias CRIME GAME schwächelt leider in beiden Bereichen.
Das Drehbuch stammt von fünf Autoren und wirft gleich zwei höchst hanebüchene Setups zusammen: einerseits den passionierten Schatzjäger, der hinter Francis Drakes Schatzkarte her ist, die ihm die spanische Regierung abgeknöpft hat und die nun im Tresorraum der Bank of Spain verwahrt ist. Und andererseits den „genialen“ Studenten, bei dem die Weltkonzerne mit Karriereangeboten offensichtlich Schlange stehen, der sich aber lieber der Challenge eines scheinbar unknackbaren Safes stellt. Puh, okay.
Die Besetzung von Freddie Highmore (THE GOOD DOCTOR) als „Meisteringenieur“ („It’s genius!“ – „No, it’s simple.“ Genau.) ist dann auch einer der größten Schwachpunkte des Films, er bringt einfach keinerlei Charisma zur Arbeit und stolpert mit einem steten Ausdruck gelangweilter Arroganz durch die Szenerie. Auch die anderen Figuren hat man leider vergessen, mit Charakteren auszustatten. Wie es allerdings gelang, den deutschen Privatfernseh-„Comedian“ Alex Stein als Hacker in diese internationale Runde hineinzubesetzen, ist wohl der größte Coup des Films (und er macht seine Sache gar nicht mal schlecht).
Jaume Balaguero inszeniert das Ganze solide, wenn auch etwas uninspiriert. So kommt kaum echte Spannung auf und auch das Potenzial der Verzahnung von WM-Spiel und Bankraub bleibt weitgehend ungenutzt.