„Out for a Kill“ ist leider der zweitschwächste Film Seagals, der nur noch von „Ticker“ unterboten wird.
Die DEA-Agenten Tommie Ling (Michelle Goh) und Ed Grey (Corey Johnson) finden in einem Club den Schauplatz eines Yakuza-Massakers, bei dem niemand am Leben blieb. Erst zeigt „Out for a Kill“ den Tatort und dann das Massaker in einer ausgiebigen Rückblende, doch das Ganze hat an sich keinen wirklichen Sinn, außer vielleicht die Grausamkeit der Yakuza aufzuzeigen, weshalb diese erste Actionsequenz recht unbefriedigend bleibt.
Derweil gräbt der Archäologieprofessor Robert Burns (Steven Seagal) mit seiner Assistentin Fundschätze in Asien aus. Als die beiden feststellen, dass die Yakuza ihre Fundschätze benutzen, um Drogen darin zu schmuggeln, bleibt ihnen nur die Flucht, bei Roberts Assistentin getötet wird. Hier fällt die eher mau Inszenierung auf, vor allem aber das geringe Budget, an dem „Out for a Kill“ sichtlich krankt.
Robert wandert erst mal in den Knast, doch die DEA setzt ihn auf freien Fuß, um zu sehen, was die weltweit operierende Yakuza gegen den Mitwisser ihrer Drogengeschäfte macht. Diese ermorden kurz darauf auch Roberts Frau und begehen damit einen riesigen Fehler. Robert war früher ein Meisterdieb, der nur der Geist genannt wurde. Mit Rückbesinnung auf seine alten Fähigkeiten startet Robert einen Rachefeldzug...
Mit seiner Rachestory erinnert „Out for a Kill“ an die klassischen Seagals, aber bleibt weit hinter deren Qualität zurück. Denn auch wenn die Story immerhin durchschnittlich spannend sein könnte, reißen Logikfehler den Zuschauer immer aus dem Geschehen und verärgern ihn. Früher besiegte Seagal örtliche Verbrechergruppen und dezimierte sie. In „Out for a Kill“ tritt er sogar gegen ein weltweites Verbrecherkartell an und was ist: Die Gegnerzahl ist viel geringer. Nach rund 15 Gegnern ist die Organisation schon am Ende und wenn ein Boss sich mal mit drei Leibwächtern umgibt, dann herrscht schon Ausnahmezustand.
Hinzu kommt der Mangel an Budget, den man dem Film deutlich ansieht. Miese Effekte wie z.B. die Rückprojektion bei den Autofahrten gibt es zuhauf, wobei die unterirdische Szene mit dem Flugzeug den absoluten Tiefpunkt markiert. Da sah „The Foreigner“ vom gleichen Regisseur (Michael Oblowitz) schon besser und professioneller aus, auch wenn er nur ein Handwerker und kein Künstler ist. Wenigstens stellen die billigen Ostblocklocations dieses Mal auch den Ostblock dar.
Wirklich gelungen hingegen sind die musikalische Untermalung und die Actionszenen. Im Gegensatz zu „The Foreigner“ wird hier kaum geballert, dafür gibt es einiges an Nahkämpfen, die sehr gut über den Film verteilt sind (im Gegensatz zu „The Foreigner“). Die Fights sind zwar nicht so gut wie in Old School Seagals, aber dennoch recht spektakulär und ganz OK inszeniert. Auch eine paar kleine Verfolgungsjagden gibt es zu sehen, die auch solide in Szene gesetzt wurden.
Seagal gibt als Stoneface mal wieder eine Performance, wie Fans wie ich sie lieben, aber er wirkt weitaus weniger charismatisch als in den meisten seiner anderen Filme. Die restlichen Darsteller agieren mau bis routiniert, sind aber meistens nicht der Rede wert.
Alles in allem ist „Out for a Kill“ ein unterdurchschnittlicher Actionfilm, der nur mit gelungenem Sound und recht guten Fights punktet, aber leider der zweitschlechteste Seagalfilm ist.