Die Insel der blutigen Plantage (1983)

Keine Ahnung, ob dies einer der wenigen oder vielleicht sogar der einzig richtige deutsche Frauenlagerfilm ist..? Jedenfalls ist dieser Streifen fast schon erwartungsgemäß nicht der beste Beitrag zum WIP-Genre, wenngleich jede Menge an vielversprechender Grundsubstanz vorhanden ist.

Wieder ist die Ausgangssituation altbekannt: Eine Südseeinsel mit Frauencamp, eine fiese Kommandantin und ein dubioser Drahtzieher, dazu jede Menge einheimische Mädels, die als Sklavinnen gehalten werden während die Soldaten Hakenkreuz-ähnliche Armbinden tragen. Einer der Söldner verliebt sich in eine Südsee-Schönheit und auch der obligatorische Aufstand am Schluss darf nicht fehlen...

Immerhin schreiben wir rein cineatische gesehen bereits 1983 als die Deutschen mit der "Insel der blutigen Plantage" daherkamen. Für einen Genre-Beitrag alles andere als revolutionär wird die Handlung eher bruchstückhaft präsentiert anstatt etwas Gradliniges auf die Beine zu stellen. So ist die Luft schneller raus als den Machern lieb gewesen sein wird, wenngleich die wuchtige Barbara Valentin als "blutige Olga" durchaus das Zeugs dazu gehabt hätte, um den Film im Alleingang zu schmeißen. Gerne hätte man die werte Dame sogar noch ein wenig fieser und brutaler gehabt - rein optisch sieht Valentin im SM-Lederlook und im barocken Kostüm jedenfalls äußerst schnuckelig aus. Der sonst so unverwüstliche Udo Kier bleibt hingegen blass in der Rolle als verliebter Soldat, wobei die Love Story mal wieder alles Menschenerdenkliche tut, um sämtliche Klischees zu bedienen.

Der Sleaze-Gehalt des Filmes ist ordentlich, aber nicht übertrieben hart. Es gibt allerhand Nackedeis und auch etwas Südsee-Okkultismus sowie einen in der Tat nicht sonderlich appetitanregenden Giftspinnen-Tod. Alles in allem durchaus Brauchbares auf der Sleaze-Skala, aber eben nichts Exorbitantes. Das Palmen-und-Kokos-Flair ist schön einfangen worden, etwas mehr Schwung hätte der etwas lahmen Handlung jedoch auch nicht geschadet.

Fazit: Passable Deutsch-Sexploitation mit Luft nach oben. Gute 5 von 10 Punkten.