Review

Jeder macht sich die Hände schmutzig…02.03.2022

Worum geht es?

Carlos arbeitet als Unterhändler für einen Ölkonzern, beschafft belastende Dokumente und pflegt beste Beziehungen. Daher schicken ich n seine Chefs auf eine afrikanische Insel. Dort soll er die Entführung eines Ingenieurs der Firma beenden. Kaum vor Ort angekommen, wird Carlos mit unangenehmen Fakten zum Auftraggeber konfrontiert. Zudem entpuppen sich die Entführungsdetails als falsch, denn nicht etwa die Widerstandsbewegung steckt hinter dem Kidnapping, sondern regierungstreue Truppen. Beweise für das alles hat der Entführte gesammelt…nun ist es an Carlos, die Dokumente ausfindig zu machen und die Ränkeschmiede zu beenden. Dabei hilft ihm ein Besuch im lokalen Gefängnis Black Beach, wo er eine alte Freundin trifft, die ihm weitere private Probleme beschert. Zum Glück ist Carlos Mutter ein hohes Tier bei der UNO, doch Carlos muß lernen, daß selbst an oberster Stelle nicht ehrlich gespielt wird.

Soll ich dafür Lebenszeit aufwenden?

Gern, wenn man politisch orientierte Thriller mag.

Warum?

Kaum eine Figur hier ist sympathisch, und man muß gehörig aufpassen, um angesichts der vielen Protagonisten die Übersicht nicht zu verlieren. Bleibt man dran, wird man mit Einsichten in einen fiktiven afrikanischen Stellvertreterstaat konfrontiert, wo die Führungselite in Prunk schwelgt, derweil die Untertanen sich mehr schlecht als recht durchschlagen. Soldaten sind schnell zur Stelle, um Widerstand blutig niederzuschlagen, und selbst Gefangene haben kein sicheres Los. Mittendrin der Hauptdarsteller, kein Actionheld, sondern ein ganz normaler cleverer Strippenzieher ohne Muskeln, der angesichts von Gewalt und Heimtücke alle Register ziehen muß. Bis dahin ist der Film richtig gut, er verschenkt aber die höheren Noten mit einem gewollt kritischen Finale in Europa. Man hätte den Film mit Carlos gelungener Flucht enden lassen sollen, denn danach kommt es zu einem raschen Spannungsabfall und die letzten 15 Minuten sind verschenkt. Egal, Filme wie dieser, intelligente Thriller an interessanten Schauplätzen sind selten, daher für den Freund des Politthrillers eine klare Empfehlung, 8/10.

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