Um die einstigen Stars Christopher Lambert und Dennis Hopper wird es seit Jahren immer ruhiger, denn mit Rollen in diversen B-Movies ziehen sie langsam ihre einst guten Namen und damit auch ihre Karriere in den Dreck. Mit "The Piano Player" könnten sie sich mit vereinten Kräften aus dem Videoproduktionenniveau befreiens, so hoffte ich zumindest, doch die Enttähscung war bitter.
"The Piano Player" ist ein 08/15 Film, den die Filmgeschichte nun wirklich nicht vermisst hätte. Lambert gibt Alex, einen käuflichen Mann der für Geld alles und das scheinbar gut macht, aber ein Kindheitstrauma mit sich herumschleppt. Er soll Geldwäscher Dennis Hopper beschützen, bis der als Kronzeuge gegen einen Gangsterboss ausgesagt hat, der nebenberuflich als Voodoopriester unterwegs ist und sich scheinbar beamen kann.
Bietet der Film anfangs noch ein paar akzeptable Actionszenen innerhalb von Kapstadt, in denen Nile Anschlägen zum Opfer fallen soll und Alex seine Tochter vor bösen Häschern befreien muss, so versinkt der Film auf der Flucht in die Wüste in eine spannungslose Einöde. Anstatt sich auf die Flucht zu konzentrieren lässt der Regisseur Hopper leider in sein altes Wüstennest, wo er aufgewachsen ist zurückkehren und sorgt für gut die Hälfte des Films für lange Weile, die man nicht mal beschreiben möchte.
Hopper ist im übrigen das absolute Highlight des Films und nur noch ein Schatten früherer Tage. Mit falschem Toupet (und das sieht man von Anfang an) stolziert er recht wirr und peinlich durch den Film, als wäre er im Vollrausch. Besonders in der "Dorfepisode" wo er sich wieder so richtig heimisch fühlt, angeln geht, tanzt und sich mit seiner Tochter (der einzige Hingucker des Films) ist sein Schauspiel eine einzige Qual. Kaum zu glauben, dass dieser Mann zur Elite Hollywoods gehörte.
Dagegen kann Lambert zwar auch nur mit einer mittelprächtigen Leistung überzeugen, macht sich aber dafür nicht lächerlich, sondern spult seine Rolle runter, wie er das in den letzten Jahren schon durchzog.
Zwar gibt es am Ende des Films ein ganz nettes, wenn auch kurzes Duell mit dem fiesen Voodoopriester, der man zwischendurch nur in ganz kurzen Szenen im Knast sieht und ein paar nette Naturszenen, sowie Kameraeinstellungen, aber insgesamt überwiegt doch das Schlechte. Mit Rückblicken in Alex Kindheitstrauma versucht man Spannung zu erzeugen, was aber fürchterlich in die Hose geht und schlußendlich zu einem peinlichen Ende, was unverständlich und unvollständig wirkt. War da etwa das Budget zu Ende? Hinzu kommen riesige Plotlöcher, wie zum Beispiel Alex Fahrt in die Wüste, welche ganz zufällig im Geburtsort von Hopper endet....
Die wenigen Actionszenen sieht man in den ersten 20 Minuten, worauf der Film in zähen Dialogpassagen verläuft die aber nicht zu einer spannenden Story beitragen, sondern ein kleines Familiendrama zum Inhalt haben. Bei qualitativ ähnlichen Genrebeiträgen kann man wenigstens noch Lachen, weil der Film so schlecht ist, aber hier ist nicht mal das möglich. Böse....böse...
Fazit:
Zwei gealterte, ehemalige Stars werden in einem langweiligen B Movie der übelsten und trockensten Sorte verheizt. Nichtmal Genrefans werden an diesem Drama mit raren Actionelementen und einem blöden Plot ihre Freude haben. Bloss die Finger davon lassen...