Review

Ach ja, eigentlich wollte ich hier nix mehr schreiben…
Aber meine beiden kleinen Jungs beanspruchen etwas weniger Zeit, als ich erwartet habe. Und dank meiner Filmsammlung meistere ich stets alle Probleme: Nach HOCHZEITSNACHT-REPORT profitiere ich jetzt von den Tipps in ITTENBACHS FAMILIENRADGEBER.

Auf jeden Fall habe ich mich soeben dazu entschlossen, doch noch einige Reviews zu schreiben. Denn es wäre meiner Meinung nach jammerschade, wenn sonst vielleicht nie jemand in der OFDb einige Zeilen über einen ungewöhnlichen Film wie beispielsweise IM GARTEN DER QUALEN schreiben würde.

IM GARTEN DER QUALEN basiert auf einem Roman von Octave Henri Marie Mirbeau, einem französischen Journalisten und Autoren. Die satirische (und alles andere als leicht verständliche) Novelle mit dem Originaltitel LE JARDIN DES SUPPLICES wurde im Jahre 1899 in Frankreich veröffentlicht. Der Skandalroman wurde in einigen Ländern verboten.

Zum Filminhalt:
Antoine Durieux, ein Arzt und Politiker, macht sich – nicht ganz freiwillig – auf die lange Reise von Paris nach China. Auf dem Dampfschiff trifft er eine attraktive Frau namens Clara Greenwood. Bereits nach kurzer Zeit fallen sie übereinander her. Eine ungewöhnliche Anziehungskraft, gemischt aus Verlangen und Verachtung, scheint die beiden zu verbinden.
In China angekommen, befindet sich Antoine schon bald im Garten der Qualen. Menschenfolter wird dort als eine Art Kunstform gepflegt. Die Schönheit des riesigen Gartens, die (politischen) Machenschaften des Hausherren, der lockere Umgang mit Sexualität usw. verwirren Antoine. Ob er den Garten je wieder verlassen kann? Oder ob er dies überhaupt möchte?

Wenn sich die splitternackte Jacqueline Kerry mit einer Hand zwischen ihren Beinen berührt, dumpfe Glockenschläge erklingen, plötzlich die blutende Bauchwunde eines Folteropfers zu sehen ist, dann wieder die stöhnende Clara, hm, ja, dann ist dies eine der Filmpassagen, die ManCity als durchaus anschaubar erachtet...

Dass ein Regisseur wie Christian Gion keine besonders derben Goreszenen zeigt, ist nicht verwunderlich. Einzelne haben mich aber doch ein wenig überrascht. In der Originalfassung des Films wird ein Fuß abgeschnitten, recht übel zugerichtete Leichen sind fast so oft zu sehen, wie entblößte Hinterteile.

Schade, dass LE JARDIN DES SUPPLICES mehrere langweilige Filmminuten bietet. Auch einige der Hauptrollen hätte man durchaus mit fähigeren Darstellern besetzen können.
Der Film, der hauptsächlich in Hongkong und Singapur gedreht wurde, bietet dafür diverse gelungene Naturaufnahmen. Eine kurze Sequenz mit einer Fleischfressenden Pflanze fehlt natürlich nicht in IM GARTEN DER QUALEN.

Meiner Meinung nach ist dieser seltene Film das interessanteste Werk von Christian Gion.
Wobei eine lockere Erotikkomödie wie INTIME SPIELE JUNGER PÄRCHEN für nicht wenige Zuschauer geeigneter/sehenswerter wäre...

6,5 Punkte

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