Metzger bleib bei deinen Leisten
„Butchers“ ist klassischer und stumpfster Backwoodtortureporn zwischen „TCM“, „Deliverance“ und kanadischer Einöde, in dem ein paar fiese Hinterwäldler (die meisten keine Mutanten; ohne Missbildungen oder Ähnlichem wie in „Wrong Turn“ oder „Hills Have Eyes“) ihre perversesten und menschenverachtenden Fantasien an Durchreisenden ausleben, vor allem an den weiblichen…
Metzger, das kannst du dir nicht leisten…
Fast muss ich „Butchers“ etwas Respekt zollen, wenn man sieht wie straight, unaufgeregt, unmissverständlich, plump und schnörkellos er sein Folter-Wald-und-Wiesen-Ding durchzieht. Hier sind die Monster zum Großteil noch nichtmal entstellt, hier gibt’s null Hintergründe oder Worldbuilding, ebenso sieht’s bei den Figuren aus. Ein paar Found Footage-Elemente werden eingestreut und brechen zumindest stilistisch minimal. Doch insgesamt ist das dermaßen stoisch, in sich ruhend und strunzdumm, dass man ihm nicht allzu böse sein kann. Man kommt für Kills und Perversitäten, die kriegt man auch im kanadischen Rahmen und den dort geltenden Limits geboten. Das ist brutal, verschiebt aber keinesfalls Grenzen. Und zwischen den Gewaltspitzen kam bei mir enorm fix Langeweile und Leerlauf auf. Und dabei mag ich (wie sicher viele hier) das Sujet und Subgenre zwischendurch sehr gerne. Doch selbst für hartgesottene Allesgucker ist „Butchers“ leider nicht mehr als filmgewordenes Achselzucken. Öde, spröde, blöde. In seinen Wänden und Grenzen aber wiederum auch kein Vollversager oder Etikettenschwindler. Er liefert wohldosiert schon das, wozu man gekommen ist. Dienst nach Vorschrift. Gerade so. Was in einem eh schon meist minderbemittelten Subgenre dann doch arg wenig ergibt. Im Grunde genau das, worüber sich „Tucker & Dale vs. Evil“ schon vor über einem Jahrzehnt lustig gemacht hat… Einfallslos. Und zufrieden damit. Gerade am Ende, wenn nochmal etwas wortwörtlich „aus dem Käfig gelassen“ wird und man auf ein Highlight hofft, ist diese kleine Schlachtplatte aber auch schon unverständlich direkt vorbei. Sachen gibt’s.
It's not Hunting Season…
Fazit: hübsche Menschen werden hässlich abgeschlachtet… „Butchers“ ist eine vollkommen eindimensionale Backwoodtortur. Wer sich jedoch an „Wrong Turn“ und Co. sattgesehen hat und unsympathische junge Erwachsene gerne leiden sieht… nur zu. Trocken und banal. Das Ende kommt massiv plötzlich.