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Nie Abkürzungen durch den Wald...


Wrong Turn war der Beginn einer neuen Horrorreihe,die es auf insgesamt sechs Teile brachte, qualitativ unterschiedlich angesiedelt, inszenierte Rob Schmidt wohl den besten Beitrag mit dem Erstling. Dazu wurde ein relativ junger und damals noch unbekannter Cast geladen, die heute teilweise mehr oder minder erfolgreich geblieben ist. Das schmale Budget von 12,6 Millionen Dollar sollte sich bezahlt machen, denn die US- deutsche Co-Produktion spielte immerhin 28,7 Millionen Dollar in die Kassen, damit war das Konto des Low-Budget B-Streifens gut gedeckt.


Chris, ein Medizinstudent, ist auf dem Weg zu einem Vorstellungsgespräch und gerät prompt in einen länger andauernden Stau. Um rechtzeitig anzukommen, entschliesst er sich, eine Abkürzung durch den Wald zu nehmen und kollidiert unglücklicherweise mit einem auf dem Waldweg stehenden Auto, das eine Panne hat. Die fünf dazugehörenden Insassen sind weniger angetan von dem Unfall, denn schliesslich sind beide Karosserien Totalschaden. Chris und drei der jungen Leute machen sich daraufhin auf den Weg durch die dichten Wälder, um Hilfe zu holen und geraten an eine scheinbar bewohnte Holzhütte, die allerdings alles andere als Hilfe enthält; die dort lebenden Bewohner, mutierte Kannibalen, sind auf der Jagd nach Frischfleisch und so beginnt eine furiose wie ebenso blutige Hetzjagd durch die dichten Wälder West Virginias.

Ein Backwoodslasher, der hält was er verspricht und alte Kunstpfade des Genres beschreitet, ohne wirklich dabei aus der Rolle zu fallen. Er bietet eben all jenes, was im klassischen Horrorgewerbe erwartet wird. Schon alleine die imposante und mächtige Waldkulisse, die unterschwellig bedrohlich daherkommt, mutet Spannungsaufbau und Atmosphäre an. Dazu die konventionellen Genretools wie die heruntergekommene Hütte, mit unappetitlichen Einrichtungsaccessoires, lassen unangenehmes Feeling aufkommen. Hinzu gesellen sich ein paar fiese und widerliche Kannibalenmutanten- Hinterwäldler, fertig ist die deftige Menschenhatz, die auch ordentlich mit blutigen Goreinlagen serviert wird, trotzdem nicht frei von Ironiespitzen ist.Rob Schmidt inszenierte einen spannungsreichen Reisser , der zwar brav den üblichen Schemaregeln des Slasherfilms folgt, aber es totzdem schafft, ein paar üble Plottwists einzubauen. Hinzu kommen die überragenden Freakmasken, die von den Stan Winston Studios geschaffen wurden. Wen wundert es bei dem Namen Winston nicht, das dabei kreatives erschaffen wurde? Schauspielerisch bleibt zwar alles dünn aufgetragen, doch dürfte dies nicht zu arg ins Gewicht fallen, da das Gesamtkonstrukt des B-Streifens überschwänglich ausfällt und zumindest Genrefans milde stimmt.

Technisch einwandfreier Hinterwäldlerschocker mit deftigen Szenen mit einem Drehbuch, das sich sehen lassen kann. Unbestritten der beste Teil der Reihe, schnörkellos, blutig und spannend. Abkürzungen durch den Wald sollten in Zukunft passe sein.


Ist die FSK:16 Freigabe gerechtfertigt? Natürlich, deftige Schlachtplatte mit reichlich blutigen Goreszenen garniert!

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