Review

Weiter geht es mit den munteren Slasherfilmen aus den USA, diesmal unter der Produktion von F/X-Guru Stan Winston.


Der Highway ist komplett dicht. Als hätte Chris Flynn (Desmond Harrington) nicht schon genug Probleme, so wird er nun auch noch zu spät zu einem Geschäftstermin kommen.
Auf einer Karte entdeckt Chris einen kleinen Schotterweg, der ihn doch noch auf den Highway bringt. Gesagt, getan ,nur passt Chris einen Moment nicht auf und rast in ein fremdes Auto. Das Auto im Eimer, die sechs Tramper, darunter Jessie (Eliza Dushku), sind alles andere als erfreut. Man macht aus der Not eine Tugend und so machen sich Chris, Jessie und noch zwei andere auf den Weg, irgendwo ein Telefon zu finden.
Nach einiger Zeit stoßen sie auf ein Haus, deren Inneres sie aber alles andere als beruhigt. Scheinbar handelt es sich bei den Bewohnern um geisteskranke Hinterwäldler, die alles umbringen, was sich so bewegt. Und in diesem Moment kommt die Truppe gerade wieder, zwei Freunde von Jessie tot im Schlepptau...


Kennt man die Story? Oh ja, klingt sie doch wie ein Mix aus „The Texas Chainsaw Massacre“ (nur ohne Kettensäge, dafür lustige Hinterwäldler) und bekannten „Freitag, der 13.“ Motiven.
„Wrong Turn“ erfindet das Genre nicht neu, das darf man auch nicht erwarten. Auch hier findet man die bekannte Unlogik des Slasherfilms wieder. Dumme Jugendliche, die sich verhalten wie Tölpel, dazu kommen die Killer, die sich einfach nicht abschütteln lassen, fährt man auch noch so lange Auto oder rennt weg, sie sind immer da (Hallo Jason!).

Nun gut, darüber sieht man hinweg, da man es schon so oft erlebt hat. Was fehlt noch? Ach ja, man braucht ja irgendwelche Schauspieler, die meisten davon sind Opfer. Als Hauptfigur unter den Frauen wählte man Eliza Dushku, natürlich wegen ihrer großen schauspielerischen Begabung, weil sie die Rolle einfach so klasse gespielt hat. Der männliche Zuschauer wird das ein wenig anders sehen, scheinen es doch eher optische Gründe zu sein, der Name zieht ja. Die restlichen Akteure kennt man nicht wirklich, ist auch egal, sie segnen irgendwann eh mal das Zeitliche.
Gut gefallen haben mir die Hinterwäldler, irgendwelche deformierten Typen, jeder der drei Typen ist anders. Es gibt den lachenden Verrückten, schnell und gefährlich, den Deppen, einfach nur dumm, will aber auch töten, und einen großen bulligen Kerl, dem man nicht zu nah kommen will. Alle drei zusammen bilden ein lustiges Trio, welches nun Jagd auf die fünf macht.

Aufregung gab es wieder um die F/X, wie kann man denn so was ab 16 freigeben? Sicherlich gab es Filme, die für weniger ein Freigabe ab 18 erhalten haben, doch auch hier ändern sich die Zeiten und die 16er Freigabe scheint mir mehr als OK. Zwar sind die F/X von Stan Winston hart und gut gemacht, jedoch wird nicht unnötig lange draufgehalten, so dass man hier nicht wirklich von einem brutalen Film sprechen kann. Eben ein Slasherfilm der normalen Sorte, auch wenn dieser mit nur knapp 80 Minuten doch relativ kurz ist. Na ja, war ja auch nix mehr da, was man hätte umbringen können. Ich nenne es das „Soavi-Syndrom“, zu wenig potentielle Opfer (siehe Stage Fright).


Fazit: Kein Meisterwerk, aber auch nicht schlecht. „Wrong Turn“ bietet dem Zuschauer genau das, was er sehen will. Eine teils unlogischen Handlung, 3-4 nette Morde, dumme Darsteller usw. Eine Ohrfeige müsste man den Leuten geben, die diese Synchro verbrochen haben. Eliza Dushkus Stimme hätte man nicht ungeschickter auswählen können. Wie alt mag die Synchronsprecherin gewesen sein? 40? 50? Man weiß es nicht, vielleicht auch besser so.
Fans des Genre werden kurzweilig unterhalten, so soll es ja auch sein

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