*SPOILER*
Das war wohl nichts. "Wrong Turn" will vieles sein, ist aber eigentlich nichts. Er ist weder spannend, noch innovativ, schockierend, neu oder interessant. Das einzige was diesem Film gelingt ist es 80 Minuten pure Langeweile zu präsentieren, die zudem mit Klischees vollgestopft wurden und bei denen von Anfang an klar ist, wie das ganze abläuft.
Da ist der junge Medizinstudent, der auf dem Weg zum Vorstellungsgespräch eine Abkürzung durch den Wald nimmt. Das die Idee nicht sonderlich gut ist, hat schon Rotkäppchen erfahren dürfen. Doch statt dem bösen Wolf (der dem ganzen sicherlich gut getan hätte) warten hier erst mal 5 junge Leute, deren Auto unser Mediziner rammt. Und während das kiffende, sexgeile Paar (eine schlechte Kombination, wie jedem Freitag der 13. Fan klar sein dürfte) bei den Autos bleibt und das Zeitliche segnet macht sich der Rest der Truppe auf um, entgegen jeder Logik, anstatt der Straße die der junge Student kam zurück zufolgen, lieber irgendwo durch die Pampa latschen, wo sie dann auch schon bald das Knusperhaus ....äh....die Metzgerbude finden.
Dort wohnt das Dreigestirn der verwachsenen Backwood-Prototypen-Serienkiller und metzelt fröhlich alles und jeden was sich so in den Wald verirrt. Und so ist dann auch bald der nächste der lustigen Vier mit sterben dran und der Rest macht sich auf, immer weiter rein in den Wald, wobei die Verwachsenen 3 immer genau zu wissen scheinen wo sich die schwachsinnigen 3 aufhalten. Und da macht es auch keinen Unterschied ob das junge Frischfleisch mit einem LKW unterwegs ist, die Killer sind schon bald da.
Und so geht der Spaß dann fröhlich weiter, die leicht debile und nervende Klischee Dumpfbacke wird noch eben dahin gerafft und schon kann der Mediziner "sein" Mädel retten und die drei Bösen in die Luft jagen. Aha.
Wer jetzt erwartet, dass der Film wenigstens durch einige Schockmomente oder zumindest durch den reichlichen Einsatz von Kunstblut glänzt, der sieht sich getäuscht. Es gibt nichts was auch nur im entferntesten unerwartet kommt und wer das ganze letztlich überlebt ist eigentlich schon beim ersten zusammentreffen der potentiellen Opfer klar. So wird dem Film nicht nur so gut wie alles an Spannung geraubt, er nimmt sich auch jede Möglichkeit für Überraschungen. Denn auf die wartet man eigentlich die ganze Zeit, wie sich nach (Gott sei Dank "nur") 80 Minuten rausstellt, wartet man aber vergebens.
Selbst die Masken der drei Degenerierten, die immerhin von Effekte Guru Stan Winston stammen, können nicht überzeugen und sehen einfach zu sehr nach dem aus, was sie sind...Latexmasken. Zudem wird bereits zwischendurch immer wieder genug von den Dreien gezeigt, so das auch der gewünschte Schockeffekte bei der ersten Großaufnahme der Truppe ausbleibt. Das ganze wurde zwar teilweise schön gefilmt, aber auch hier gibt es nichts neues zu sehen, sondern Standardware, die man so und vor allem bedeutend besser, schon oft genug gesehen hat. Dazu kommen Szenen, die so voller purer unlogischer Dummheit sind, das man am liebsten den Drehbuchautor mal für ein paar Tage im Wald aussetzen möchte. Die Darsteller sind auf Slasher Standardniveau, und spielen die angedachten Rolle so, wie man es erwarten kann. Eliza Dushku gibt die Kämpferin ganz überzeugend und auch Desmond Harrington spielt auf einem annehmbaren Level. Der Rest ist letztlich eh nur Staffage.
Regisseur Rob Schmidt wollte mit "Wrong Turn" einen modernen Horrorschocker schaffen, der sich dabei bei den klassischen Backwood Filmen bedient. Leider wirkt "Wrong Turn" aber weder wie ein moderner Film, noch wie eine Fortsetzung des (ausgelutschten) Backwood Slasher Genres. Zudem kommen eklatante Lücken im Drehbuch und stellenweise das fehlen jeglicher Logik, was im finalen "Schlussgag" dann noch auf die Spitze gerieben wird. Sorry, aber das war wirklich nichts, Mr. Schmidt.