Review

Die Story ist schnell erzählt.
Ein paar junge Leute kommen mehr oder minder gewollt vom Weg ab, geraten in eine "Falle" und müssen sich fortan vor einer Inzuchtfamilie, die Lust auf Menschenfleisch hat, quer durch den Wald jagen lassen.

Oh Nein, nicht schon wieder ein "Teenie-Slasher" mag der gebeutelte Horrorfan mit einem Blick auf die FSK-Freigabe und Inhaltsangabe aufschreien. Doch nach dem rasanten Film kann er sich entspannt zurücklehnen und über die teilweise hanebüchene Entscheidungspolitik der FSK freuen...denn weder geht die Gewalt von Tieren (na ja im übertragenden Sinne schon) oder einer "höheren Kraft", sondern hier wird noch ehrlich mit Axt und Pfeil & Bogen gejagt!

"Wrong Turn" ist ein Backwoodslasher der alten Schule.
Dies gelingt vornehmlich durch Besinnung auf Wurzeln des Genres: Wald, Hinterwäldler, ein kaputtes Auto und eine handvoll junger Menschen, die nacheinander blutig ihr Leben lassen...
Und dies tun sie hier wie schon lange nicht vorher. Die letzten Jahre haben den Horrorfilm zwar nicht "ruiniert", jedoch aber publikumsnäher gemacht. Vor allem hippe, schöne Leute sind Hauptpersonen und Zielgruppe zugleich. Dies macht hier nicht die Ausnahme, nur das eine Charakterisierung gar nicht vonnöten ist und auch keinen Platz hat. Denn schon kurze Zeit später dreht sich das Blutkarussel. Die Splatter-F/X von Stan Winston sind demnach auch erste Sahne und sehen verdammt gut aus. Zwar sind diese nie selbstzweckhaft (also minutenlanges Gedärmefressen gibt's zwar nicht), dennoch immer so schön lange im Bild, das manch Ekelregung doch kommen mag. Hierbei muss echt gesagt werden, dass die FSK großzügig im Hinblick für die Freigabe war. Großzügiger hätte Winston allerdings auch mit dem Make Up der Hinterwäldler sein können; diese erreichen leider nicht die Klasse und Intensität, wie sie im Vorspann zu seien scheinen. Also mit Inzest kann da keiner kommen, weniger wäre hier mehr gewesen. So dachten auch die 16jährigen Mädels im Kino, die die Hillbillies eher mehr zum Lachen anregten, denn sie erschrecken würden. Der gute Score und die rasante Kamerafahrten tun aber ihr übriges um Spannung aufzubauen, die sich den Film über halten kann. So wirkt er auch nie albern (sieht man mal von manchem Auftreten der Hinterwäldler ab), sondern kann überzeugen.
Kritik darf ich dennoch geben: die Synchronisation ist z.T. sehr dümmlich; vor allem die Hauptdarstellerin (keine Ahnung wie die heißt, weiss nur das einen weißes Top anhatte! :-) ) doppelt so alt wirkte wie sie aussah. Und dann waren noch Anfangs die beliebten Kiffer/Sex-Sprüche, die dann aber - spätestens nach dem ersten Auftreten der Waldschrate - verstummten....

Fazit: Solider gemachter Slasher der alten Schule in neuem Gewand!

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