Wrong Turn (2003)

Warum sehe ich jedesmal wenn ich die Küche geputzt habe hinterher schlimmer aus, als die Teenager in "Wrong Turn", nachdem sie von drei verblödeten Hinterwäldlern einen Tag und eine Nacht durch den Wald gejagt worden sind?

"Wrong Turn" ist eigentlich ein ganz sehenswerter Horror Streifen. Zwar ist nichts was im Verlauf der hintergrundlosen Handlung passiert wirklich originell, die völlig sinnfreien Dialoge hätte man genausogut weg lassen können, zumindest die menschlichen Darsteller sollten vielleicht besser niemals in ihrem Leben eine wirkliche Charakterrolle annehmen (ganz schlimm wird es bei "Wrong Turn", wenn eines der Mädels so etwas wie einen Gefühlsausbruch vortäuscht) und logische Gesichtspunkte haben sicherlich keine Rolle gespielt, als das Drehbuch entstanden ist.

Aber es gibt auch ein paar Dinge, die für den Film sprechen. Immerhin gelingt es desöfteren Spannung aufzubauen und einige Szenen sind recht temporeich inszeniert worden. Was den Film letztendlich rettet, sind die wirklich schauerlichen Hinterwäldler, die paradoxerweise den Film wesentlich mehr Glaubwürdigkeit verleihen, als die sehr gestelzten Darbietungen ihrer menschlichen Beute. Hier wurde viel Mühe auf das Gesamtbild verwendet, zu dem neben der guten Maske eben auch Details wie Stimme, Sprache, Verhaltensweise und eine gewisse Individualität gehören. Das Konzept geht letztendlich auch dadurch auf, weil es erst eine ganze Weile dauert, bis man die Mutanten in ihrer ganzen Pracht sieht. So sind es zunächst Ausschnitte, wie eine verkrüppelte Hand oder eine kurze Rückenansicht, die beim Zuschauer für eine echte Gänsehaut sorgen. Diese Sparsamkeit hat dem Film meines Erachtens gut getan.

Man kann sich wohl über viele Klischees ärgern, ebenso wie über das meist unsagbar dämliche Verhalten der Gejagten, aber wenn man sich einfach auf das einlassen mag, was die dünne Story hergibt, dann wird man doch ganz passabel unterhalten. Ich staune immerhin über die Altersfreigabe von FSK 16, wegen einiger doch sehr expliziter Darstellungen. Trotz einiger Schwachstellen ein (vor allem optisch) sehenswerter und spannender Film.